Zusammenhang zwischen Adipositas und Diabetes entdeckt

Bis jetzt vermuteten Wissenschaftler nur, dass ein Zusammenhang zwischen Adipositas und Typ-2-Diabetes besteht. Der Nachweis des kausalen Zusammenhangs ist jedoch ein wichtiger Durchbruch.

Das Team um Associate Professor Matthew Watt fand heraus, dass Fettzellen ein neu entdecktes Protein mit der Bezeichnung PEDF (pigment epithelium-derived factor) ausschütten. Dieses Protein löst eine Kettenreaktion aus, die zur Entstehung von Typ-2-Diabetes führt. Die Ausschüttung von PEDF in den Blutstrom bewirkt, dass Muskeln und die Leber unempfindlich gegen Insulin werden.

Um dem entgegen zu wirken, produziert die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin – mit der Folge, dass diese überlastet wird. Letztendlich wird dadurch die Produktion von Insulin in der Bauspeicheldrüse verlangsamt oder gestoppt, was zur Entstehung von Typ-2-Diabetes führt.

„Es hat den Anschein, dass eine Person umso resistenter gegen Insulin wird, je mehr Fettgewebe sie besitzt. Folglich benötigt sie eine größere Menge Insulin, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren“, erläutert Associate Professor Watt. In der nun vorliegenden Studie konnte sein Team nachweisen, dass PEDF nicht nur für mit Typ-2-Diabetes verbundene Komplikationen verantwortlich ist, sondern dass die Blockierung von PEDF diesen Prozess umkehren kann. Die Insulin-Sensitivität des Körpers kehrte zurück, wodurch kein zusätzliches Insulin zur Regulierung des Blutzuckerspiegels benötigt wurde.

„Patienten mit Typ-2-Diabetes werden von dieser neuen Entdeckung profitieren“, so Watt. „Wir wissen bereits, dass eine Gewichtsreduktion die Regulierung des Blutzuckerspiegels bei Diabetes-Patienten im Allgemeinen verbessert. Wissenschaftler können nun die Erkenntnisse zum bestehenden Zusammenhang nutzen, um neue Medikamente zur besseren Behandlung von Typ-2-Diabetes zu entwickeln.“

Weitere Informationen:
Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund
Pressestelle
Friedrichstr. 95
10117 Berlin
Email: berlin@ranke-heinemann.de
Tel.: 030-20 96 29 593
Das Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund ist die zentrale Einrichtung aller australischen und neuseeländischen Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, zuständig für Wissens- und Forschungstransfer, Forschungsförderung sowie Studenten- und Wissenschaftleraustausch und für die Betreuung von Studierenden und Schülern, die ein Studium Down Under vorbereiten.

Media Contact

Sabine Ranke-Heinemann idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer