Zurückweisung verursacht Herzschmerzen
Soziale Zurückweisung verursacht nicht nur emotionale Enttäuschung. Erstmals haben niederländische Forscher auch nachgewiesen, dass eine Ablehnung oder Zurückweisung durch einen anderen Menschen unmittelbare Auswirkung auf die Herzfrequenz hat. Die Untersuchungen haben deutlich gezeigt, dass körperliche und soziale Schmerzen zu Reaktionen in den gleichen Hirnregionen führen.
Das Forscherteam um die Psychologin Bregtje Gunther Moor von der Universität Amsterdam wollte in Versuchen herausfinden, wie sich die sozialen Schmerzen auf den menschlichen Körper auswirken. Dafür haben sie freiwillige Studenten untersucht, berichten sie im Fachmagazin Psychological Sciences.
Negative Beurteilung tut weh
Für die Studie wurden Freiwillige gebeten, Fotos von sich einzusenden. Diese wurden Kollegen von anderen Universitäten gezeigt, um herauszufinden, ob sie die Probanden auf den Bildern sympathisch fanden oder nicht. Einige Wochen später wurden den Probanden – die am EKG angeschlossen waren – im Labor Bilder von ihnen unbekannten Studenten gezeigt. Sie wurden nach der Einzuschätzung gefragt, ob die jeweiligen Personen sie am Foto als sympathisch oder unsympathisch beurteilten. Anschließend klärten die Studienleiter die Probanden über die tatsächliche Sympathie oder Antipathie auf.
Bei allen Probanden konnten die Forscher knapp vor der Beurteilung der Sympathie einen Abfall der Herzfrequenz feststellen. Die Frequenz verringerte sich auch noch nach der Beurteilung. Bei einer Antipathie fiel sie noch stärker und es dauerte länger bis sie wieder die Normalwerte erreichte. Der Herzfrequenz verlangsamte sich stärker bei den Menschen, die erwarteten, dass der andere sie sympathisch finden würde.
Autonomes Nervensystem beeinträchtigt
Die Resultate weisen daraufhin, dass das autonome Nervensystem, das Funktionen wie etwa Verdauung und Kreislauf steuert, auch seine Wirkung entfacht, wenn man sozial abgelehnt wird. „Unerwartete Zurückweisung hat einen ähnlichen Effekt wie ein gebrochenes Herz und zeigt sich in einer Verlangsamung des Herzfrequenz“, schreiben die Forscher.
Erst vor kurzem fanden US-Forscher um Helen E. Fisher von der New Yorker Rutgers University heraus, dass Liebeskummer ähnliche Auswirkungen zeigt wie die Nikotin- und Kokainsucht. Fisher hat mithilfe von Hirnscans auch nachweisen können, dass Menschen, die gerade von ihrem Partner verlassen wurden, ähnliche Entzugserscheinungen aufweisen wie Drogenabhängige, denen die Droge verwehrt wird. (pressetext berichtete http://www.pressetext.de/news/100709022/ )
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