Wissenschaftler erforschen Nahtoderfahrungen

25 Ärzte in Krankenhäusern Großbritanniens und der USA werden in einer groß angelegten Studie die Nahtoderfahrung von 1.500 Überlebenden erforschen, um herauszufinden, ob Menschen ohne Herzschlag oder Gehirnaktivität Erfahrungen außerhalb des Körpers machen können.

Manche Menschen haben berichtet, dass sie einen Tunnel oder ein helles Licht gesehen hätten, andere erinnern sich, dass sie von oben auf das medizinische Personal herunter schauten. Die für drei Jahre anberaumte Studie wird von Wissenschaftlern der University of Southampton koordiniert.

Geplant ist unter anderem, Bilder so zu platzieren, dass sie nur von oben gesehen werden können. Für diesen Zweck wurden in medizinischen Einrichtungen spezielle Regale eingebaut. Die enthaltenen Bilder können nur von der Decke aus wahrgenommen werden.

Der leitende Wissenschaftler Sam Parnia betonte, dass wenn man beweisen könne, dass das Bewusstsein auch nach der Deaktivierung des Gehirns erhalten bleibe, liege die Vermutung nahe, dass das Bewusstsein eine separate Einheit bilden könnte. „Es ist eher unwahrscheinlich, dass wir viele derartige Fälle finden werden, dennoch müssen wir dafür offen sein. Wenn allerdings niemand diese Bilder sieht, dann müssen wir diese Erfahrungen in den Bereich der Illusionen oder falschen Erinnerungen verweisen.“ Der Intensivmediziner hatte bei seiner täglichen Arbeit immer wieder den Eindruck, dass die Wissenschaft sich nicht ausreichend mit Nahtoderfahrungen beschäftigt hat.

Entgegen der allgemeinen Auffassung tritt der Tod nicht in einem bestimmten Moment ein. Vielmehr handelt es sich um einen Prozess, der beginnt, wenn das Herz zu schlagen aufhört und die Lungen sowie das Gehirn ihre Funktion einstellen. Medizinisch handelt es sich dann um einen Herzstillstand. Während dieses Herzstillstands sind alle drei Kriterien des Todes vorhanden.

Dann folgt ein Zeitraum, der von wenigen Sekungen bis zu mehr als einer Stunde dauern kann, in dem die Medizin noch die Möglichkeit zum Eingreifen hat. „Was Menschen in diesem Zeiraum erleben, ermöglicht einen einzigartigen Einblick in das was wir vermutlich alle bei unserem Tod erfahren werden.“

Das Team wird laut BBC die Gehirnaktivität von 1.500 Überlebenden eines Herzstillstandes analysieren und überprüfen, ob sie die Bilder in den Abbildungen wiedererkennen. Zu den beteiligten Institutionen gehören das Addenbrookes, das University Hospital in Birmingham und das Morriston in Swansea sowie neun US-amerikanische Krankenhäuser.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.soton.ac.uk

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