Was bewirkt Schizophrenie im Gehirn?

Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung. In Deutschland werden pro Jahr etwa 13.000 Menschen erstmals mit dieser Diagnose konfrontiert. Die Betroffenen leiden unter zahlreichen Symptomen, unter anderem an kognitiven Defiziten, die zu beruflichen und sozialen Einschränkungen führen.

In der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Frankfurt wird jetzt eine Studie durchgeführt, mit der die Grundlagen der Erkrankung erforscht werden sollen. Konkret wird geprüft, ob es einen Zusammenhang zwischen der Aktivität bestimmter Hirnareale und der Gedächtnisleistung gibt und ob dieser Zusammenhang von bestimmten Ausprägungen der Gene abhängig ist.

Das Projekt soll zu einem genaueren Verständnis der für die Krankheit relevanten Mechanismen im Gehirn beitragen. Für diese Studie werden noch Angehörige ersten Grades von schizophrenen Patienten, besonders männliche Verwandte, und andere gesunde Kontrollpersonen ab 35 Jahren gesucht.

Ablauf der Studie

Die Untersuchungen gliedern sich in drei Teile. Zu Beginn wird den Teilnehmern eine Blutprobe abgenommen (40 ml Blut). Daraus werden später bestimmte Gene untersucht, die einen Einfluss auf das Erkrankungsrisiko für Schizophrenie haben könnten. In der ersten Sitzung wird dann ein Test mit Verständnis- und Lernübungen durchgeführt, der auch Aufgaben zur Gedächtnisleistung beinhaltet.

In der zweiten und dritten Sitzung bearbeiten die Teilnehmer erneut Gedächtnisaufgaben, während parallel ihre Gehirnstruktur und -funktion mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) aufgenommen werden. Die Ergebnisse der Tests werden ausschließlich in pseudonymisierter Form verarbeitet und in anonymisierter Form veröffentlicht.

Interessenten können sich telefonisch unter 069/6301 83783 oder per E-Mail unter SchizophrenieStudie-UniklinikFFM@web.de informieren und anmelden.

Für die Teilnahme an der Studie, die zugunsten der betroffenen Patienten große Therapiefortschritte bringen soll, erhalten die Probanden als Dankeschön die MRT-Bilder ihres Gehirns.

Media Contact

Ricarda Wessinghage idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.kgu.de

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