Videogames: Gehirntraining hat keine Wirkung

Programme und Videospiele, die das Gehirn trainieren, verbessern die allgemeine Leistungsfähigkeit nicht. Zu diesem Ergebnis ist eine von der BBC initiierte Studie gekommen. Die größte bisher durchgeführte Untersuchung begleitete 11.430 Menschen sechs Wochen lang, um herauszufinden, welche Auswirkungen – wenn überhaupt – das Spielen von Trainingsprogrammen am Computer haben kann.

Fortschritte nicht übertragbar

Die Wissenschaftler berichten in Nature, dass die Spieler zwar immer besser wurden, dass diese Fortschritte aber nicht auf andere Bereiche übertragbar waren. Es kam zu keinen Verbesserungen in der allgemeinen Argumentation, beim Gedächtnis, der Fähigkeit zu planen oder den räumlich-visuellen Fertigkeiten. Weitere Studien seien jedoch erforderlich, um zu erforschen, ob ein Workout dem Gehirn nutzen kann, wenn es altert.

Alle Teilnehmer waren Seher der BBC-Sendung Bang Goes The Theory. Die getesteten Spiele wurden von Wissenschaftlern des Medical Research Council und der Alzheimer's Society entwickelt. Die Freiwilligen wurden ersucht, diese Workouts für das Gehirn täglich mindestens zehn Minuten lang zu machen, drei Mal wöchentlich für wenigstens sechs Wochen.

Drei Trainingsgruppen

Alle wurden nach dem Zufallsprinzip auf drei Trainingsgruppen aufgeteilt. Bei einem Drittel der Teilnehmer sollte die Fähigkeit zu argumentieren, zu planen und Probleme zu lösen, verbessert werden. Die zweite Gruppe konzentrierte sich auf Kurzzeitgedächtnis, Aufmerksamkeit, mathematische Fähigkeiten und räumlich-visuelle Fertigkeiten. Die dritte Gruppe sollte ohne bestimmte Vorgaben einfach nur im Internet surfen.

Tests vor und nach dem Training ergaben, dass keine der Interventionen die Fähigkeiten der Menschen, den Alltag zu bewältigen, erhöhte. Sie schnitten nur in den jeweiligen Spielen und den einzelnen zu lösenden Aufgaben besser ab.

Stellungnahme von Nintendo

Adrian Owen, ein Neurowissenschaftler des Medical Research Council, erklärte, dass die Ergebnisse eindeutig seien. Es gebe keine statistisch bedeutenden Unterschiede zwischen den drei Gruppen. Der Spielehersteller Nintendo betonte in einer Stellungnahme, dass bei Games wie Dr. Kawashima nicht behauptet würde, dass sie eine wissenschaftlich bewiesene Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten erzielen könnten.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer