Überlebensrate stark erkrankter Kinder steigt

Die Überlebensrate bei lymphatischer Leukämie, der häufigsten Krebserkrankung im Kindesalter, ist besser als viele Mediziner denken. Selbst bei akuter lymphatischer Leukämie leben erkrankte Kinder deutlich länger als noch vor 20 Jahren. Während es Anfang der 90er-Jahre noch etwa 80 Prozent waren, sind es inzwischen über 90.

„Die verbesserte Überlebensrate liegt nicht etwa daran, dass neue Medizin auf den Markt gekommen ist. Man hat nur gelernt, die vorhandenen Medikamente besser zu dosieren“, sagt Stephen Hunger, Professor für Pädiatrie an der University of Colorado Hunger hat mit anderen Forschern die Überlebensrate von krebskranken Kindern erforscht.

Vorteil großer Studien

„Der heutige Fortschritt liegt darin, dass man große Studien mit Patienten machen kann – das führt dazu, dass man die Krankheiten besser behandeln kann“, sagt Norbert Graf, Leiter der Klinik für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie des Saarlandes http://www.uniklinikum-saarland.de, gegenüber pressetext. „Zwar gibt es auch neue sehr wirksame Medikamente auf dem Markt, aber den Großteil der Mittel gibt es schon seit Jahren – man hat inzwischen gelernt, sie besser einzusetzen“, sagt Graf.

Langes Leben dank guter Versorgung

Auch eine aktuelle englische Studie verdeutlicht, dass die Fortschritte in der Medizin stark erkrankte Kinder deutlich länger überleben lassen als früher. An der University of Leeds http://www.leeds.ac.uk konnten Forscher zeigen, dass Zahl der Kinder mit Erkrankungen wie Muskeldystrophie, neurodegenerativen Erkrankungen oder schwerer Zerebralparese, die bis ins Erwachsenenalter überleben, höher ist als gedacht. Die Vorraussetzung für ein langes Leben für sehr kranke Kinder und Jugendliche der Zugang zu einer Palliativversorgung.

„Eine beträchtliche Anzahl von Kindern mit lebensbedrohlichen Erkrankungen leben heute länger. Nicht nur dank der Fortschritte in der medizinischen Versorgung, sondern auch wegen einer ganzheitlichen, individualisierten Pflege“, sagt einer der Autoren der Studie, Jan Aldridge. Barbara Gelb, Chefin einer Vereinigung britischer Kinderhospize, fügt hinzu:

„Die Studie zeigt, sind mehr junge, erkrankte Menschen länger leben, wenn ihnen spezialisierte Dienstleistungen zur Verfügung stehen“. Es sei immer noch schwer für schwerkranke, junge Menschen, ein geeignete Betreuung, eine Wohnung oder einen Ausbildungsplatz zu finden.

Media Contact

Oranus Mahmoodi pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://www.colorado.edu

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