Trauben-Heidelbeersaft – gesund und lecker: Studie zeigt positiven Einfluss auf Fettstoffwechsel

Diese Frage untersuchten Wissenschaftler des Max Rubner-Instituts. Übergewicht und die damit assoziierten Krankheiten breiten sich weltweit immer mehr aus. Dies stellt für die Betroffenen und die öffentlichen Gesundheitssysteme eine große Belastung dar.

Eine obst- und gemüsereiche Ernährung reduziert jedoch das Risiko der Entstehung dieser Krankheiten. Die aktuelle Datenlage deutet darauf hin, dass für die gesundheitsfördernde Wirkung von Obst und Gemüse auch sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe verantwortlich sind.

Dieser Begriff ist eine Sammelbezeichnung für Substanzen mit sehr unterschiedlichen chemischen Strukturen, die im Sekundärstoffwechsel von Pflanzen entstehen. Zu diesen Stoffen zählen auch die Anthocyane, eine Gruppe wasserlöslicher Farbstoffe, die beispielsweise für die Farbe von roten Trauben, Heidelbeeren oder auch Johannisbeeren verantwortlich sind.

Im Rahmen eines BMBF-Verbundprojekts untersuchte das Max Rubner-Institut zusammen mit Kooperationspartnern aus Geisenheim, Gießen und Dortmund die gesundheitsfördernde Wirkung von Anthocyanen. Während einer 10-wöchigen Fütterungsstudie bekamen Ratten einen anthocyanreichen Trauben-Heidelbeersaft oder einen Trauben-Heidelbeersaft ohne Anthocyane zu trinken. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass der anthocyanreiche Saft den Fettstoffwechsel der Tiere positiv beeinflusste.

So hatten die Tiere der Anthocyangruppe niedrigere Cholesterinspiegel und wiesen ein verändertes Fettsäurenspektrum im Plasma auf. Besonders erfreulich ist hierbei, dass der Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren anstieg und dafür der Anteil an gesättigten Fettsäuren abnahm. Diese Beobachtung ist deshalb interessant, da für mehrfach ungesättigte Fettsäuren eine gesundheitsfördernde Wirkung beschrieben ist. Des Weiteren waren die Serumspiegel bestimmter Botenstoffe, die bei Übergewicht vermehrt produziert werden und die an der Entstehung Übergewichts-bedingter Krankheiten beteiligt sein sollen, gesenkt.

Zusammengenommen deuten die Ergebnisse dieser Studie darauf hin, dass anthocyanreiche Lebensmittel möglicherweise ein risikoreduzierendes Potenzial für Krankheiten wie Typ 2 Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben.

Weitere Informationen:

http://www.anthonia.de
http://www.plosone.org/article/info:doi/10.1371/journal.pone.0066690

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Dr. Iris Lehmann idw

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