Testosteron stört Einfühlungsvermögen bei Frauen

Verabreicht man Frauen eine kleine Dosis des männlichen Sexualhormons Testosteron, verringert sich ihre Fähigkeit mit anderen mitzufühlen. Das haben Forscher der University of Cambridge und der Universiteit Utrecht heraus gefunden. Diese Ergebnisse geben der Theorie Recht, dass dieses Hormon bei der Entstehung von Autismus eine Rolle spielt. 16 Freiwillige waren bei Test weniger gut in der Lage die Stimmung oder den Gesichtsausdruck zu beurteilen. Der Kontakt mit dem Hormon im Mutterleib dürfte von entscheidender Bedeutung sein.

Autismus beeinflusst die Fähigkeit von Menschen zu kommunizieren und sozial zu interagieren. Verschiedene Gene, die mit der Krankheit in Zusammenhang stehen, wurden bereits gefunden. Die genaue Verknüpfung der Gene und anderer Umweltfaktoren, die zu einer Erkrankung führen, ist bis jetzt nicht erforscht. Jack van Honk und Simon Baron-Cohen überprüften jetzt die Theorie, dass die Krankheit eine Folge eines extrem „männlichen“ Gehirns sein könnte. Es ist bekannt, dass viel mehr Jungen als Mädchen an Autismus erkranken.

Emotionen erkennen

Frauen schneiden normalerweise bei Tests der Fähigkeit Gedanken zu lesen besser ab. Sie erkennen leichter, in welcher Stimmung sich eine Person auf einem Foto befindet. Das verabreichte Testosteron verringerte diese Fähigkeit bei den Frauen deutlich.

Bei Männern und Frauen ist auch die Länge des Zeigefingers und des Ringfingers unterschiedlich. Bei Männern ist der Zeigefinger eher kürzer als der Ringfinger. Bei Frauen sind die beiden Finger eher gleich lang oder der Zeigefinger länger. Es wird laut BBC angenommen, dass diese Unterschiede auf unterschiedliche Mengen an Testosteron im Mutterleib zurückzuführen sind. Die Frauen, die nach der Hormongabe am schlechtesten abschnitten, verfügten über eher männliche Fingerlängen.

Details der Studie wurden in dem Fachmagazin PNAS http://www.pnas.org veröffentlicht.

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Michaela Monschein pressetext.redaktion

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