Telko- und High-Tech-Branche hat Innovations-Schluckauf

58 Prozent der Telekommunikations- und Technologie-Unternehmen haben ihr Budget für die Entwicklung neuer Produkte im vergangenen Jahr gesprengt. In 30 Prozent der Firmen fehlten Fachleute, um neue Geräte und Dienste auf den Markt zu bringen. Das zeigt eine Untersuchung des Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleisters Accenture.

Die Konsequenz: 70 Prozent der Firmen stoppten die Arbeit an mehr als einem neuen Produkt oder einer neuen Dienstleistung. Jede Firma brachte 2008 durchschnittlich 15 Neuheiten auf den Markt. Untersucht wurden Unternehmen in den USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich.

„Viele Unternehmen haben ein Problem mit ihrem so genannten Return-on-innovation“, sagt Dr. Nikolaus Mohr, Geschäftsführer im Bereich Communications & High Tech bei Accenture. „Die Kreativität ist da, doch der Entwicklungsprozess ist nicht effizient und die Markteinführung oft holprig.“

Typische Probleme sind langsame Abstimmungen und Verzögerungen: Zwei von fünf Unternehmen berichten, bei ihnen würde der Weg von der Idee über den Prototypen bis zum fertigen Produkt besonders lange dauern.

Jeder dritte Verantwortliche für die Produktentwicklung beklagt die mangelnde Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen seiner Firma (34 Prozent). Jeder vierte sagt, Neuheiten würden vor der Markteinführung nicht ausreichend getestet (25 Prozent).

Besonders in der Telekommunikationsbranche sind neue Angebote mit Investitionen in Informationstechnologie verbunden. Die Kosten sinken, wenn Unternehmen so genannte Service Delivery-Plattformen (SDP) nutzen, um darauf etwa Dating-Dienste für das mobile Internet zu entwickeln.

Nikolaus Mohr nennt solche Plattformen „eine Art Universalstecker für unterschiedliche Anwendungen“. Eine standardisierte IT-Architektur stellt einheitliche Schnittstellen für unterschiedliche Dienste und Anwendungen zur Verfügung. Das Unternehmen muss die Schnittstellen muss also nicht für jede Neuheit erneut bauen und konfigurieren.

Einen effizienteren Entwicklungsprozess verspricht auch der Ansatz „Open Development“: „Firmen wie Google und Apple nutzten die Kreativität der Masse, um ihr Arsenal an Mobile Web-Diensten fürs Handy zu füllen“, sagt Nikolaus Mohr. „Die Services stammen vor allem von Anwendern und externen professionellen Entwicklern – weil man ihnen die Entwicklungsumgebung günstig bis kostenlos zur Verfügung stellt und sie an den Umsätzen beteiligt.“

63 Prozent der Befragten erhoffen sich dadurch Effizienzgewinne. Doch nur 29 Prozent nutzen dieses Verfahren. In Europa hat der Ansatz mehr Freunde als in den USA. 37 Prozent der deutschen und französischen Telekommunikations- und Technologie-Unternehmen setzen auf „Open Development“, gegenüber 27 Prozent der US-amerikanischen Firmen.

Offensichtlich fördert diese Strategie die Entwicklung von Neuheiten. Fast jede zweite Firma in Deutschland und Frankreich will 2009 etwas Neues auf den Markt bringen (47 Prozent). In den USA ist es jede dritte (32 Prozent). In der Hälfte der Fälle wird es sich dabei um die Weiterentwicklung vorhandener Produkte handeln.

Über die Untersuchung

Befragt wurden 277 Verantwortliche für Produktentwicklung in Telekommunikations- und Technologie-Unternehmen in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland.

Weitere Unterlagen unter www.accenture.com/NewProductInnovation

Über Accenture

Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister. Das Unternehmen bringt umfassende Projekterfahrung, fundierte Fähigkeiten über alle Branchen und Unternehmensbereiche hinweg und Wissen aus qualifizierten Analysen der weltweit erfolgreichsten Unternehmen in eine partnerschaftliche Zusammenarbeit ein. So schafft Accenture für seine Kunden nachhaltigen Markterfolg. Das Unternehmen beschäftigt rund 186.000 Mitarbeiter in 49 Ländern und erwirtschaftete im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2008) einen Nettoumsatz von 23,39 Mrd. US-Dollar.

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Jens Derksen presseportal

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