Studie zeigt: Kitas machen Kinder im Alltag fit für nachhaltiges Verhalten

Kindertagesstätten können Kinder durch ihre Bildungsarbeit wirkungsvoll für nachhaltiges Verhalten im Alltag sensibilisieren.

Und: Was im Großraum Hamburg als Modellprojekt funktionierte, soll auch auf andere Bundesländer übertragen werden. Das sind die wesentlichen Ergebnisse des Modellprojekts „KITA21 – Die Zukunftsgestalter“, die die S.O.F. Save Our Future Umweltstiftung und die Leuphana Universität Lüneburg heute im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück vorstellten. Im Rahmen einer Fachtagung diskutierten insgesamt 140 Praktiker, Multiplikatoren und Wissenschaftler über die Bedeutung von Bildung für nachhaltige Entwicklung als Zukunftskonzept für Kindertagesstätten (Kitas).

Die S.O.F. hatte in den vergangenen zwei Jahren im Großraum Hamburg das Modellprojekt „KITA21 – Die Zukunftsgestalter“ durchgeführt, in dessen Rahmen Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in Kindertageseinrichtungen gefördert und ausgezeichnet wurde. Die Evaluation erfolgte durch das Institut für integrative Studien (infis) der Leuphana Universität Lüneburg. Professor Dr. Ute Stoltenberg, Leiterin des infis, stellte heute erstmals die Ergebnisse der Untersuchung vor. „Die durch 'KITA21' initiierten und ausgezeichneten Projekte greifen Alltagsthemen so auf, dass sie zu einer Sensibilisierung für verantwortungsvolles Handeln bei den beteiligten Kindern und Erwachsenen führen. Bei den Kindern hat sich insbesondere gezeigt, dass sie sehr wohl weit über ihren Tellerrand hinausblicken, sich in andere Menschen hineindenken und ein starkes Gerechtigkeitsgefühl entwickeln können“, berichtet die Wissenschaftlerin. Die Zahlen belegten dies.

Aus der Evaluation des infis geht hervor, dass dreiviertel der am Modellprojekt beteiligten Erziehenden eine starke Veränderung ihrer pädagogischen Arbeit durch die Auseinandersetzung mit Bildung für nachhaltige Entwicklung im Rahmen ihrer Teilnahme an „KITA21“ feststellen. Fast 90 Prozent der Befragten sprechen von einem veränderten Blick auf ihre Arbeit, und über 65 Prozent sehen sogar eine deutliche Wirkung auf die gesamte Einrichtungsorganisation. Die Studie zeigt, dass „KITA21“ einen Beitrag zur Qualitätsentwicklung in den Einrichtungen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung leistet.

Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen hat die Schirmherrschaft für die „KITA21“-Tagung übernommen. In seinem Grußwort schreibt er: „Wenn es gelingt, ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit im Alltag von Kindertageseinrichtungen zu erzeugen, dann haben wir viel erreicht.

Dies ist der S.O.F. Save Our Future – Umweltstiftung mit dem Projekt 'KITA21' bereits vorbildlich gelungen. Ich wünsche der S.O.F. viel Erfolg bei der bundesweiten Verbreitung von 'KITA21'“.

Die Worte des Bundesumweltministers stoßen bei der S.O.F. auf offene Ohren – die Hamburger Umweltstiftung plant bereits den weiteren Ausbau von 'KITA21' und strebt die Ausweitung des Auszeichnungsverfahrens auf andere Bundesländer an. „Unser Ziel ist es, 'KITA21' als Auszeichnungs- und Unterstützungsverfahren für Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in Kitas weiter zu etablieren“, erklärt Ralf Thielebein-Pohl, Geschäftsführer der S.O.F., „dafür suchen wir starke Netzwerkpartner und Förderer, denn ein wesentlicher Erfolgsfaktor von KITA21 liegt in der Verankerung des Systems in den regionalen Strukturen“.

An der Modellphase von „KITA21“ beteiligten sich Erzieherinnen und Erzieher aus rund 50 Kindertageseinrichtungen. Sie setzten im Jahr 2009 Bildungsprojekte zu verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen um. Für erfolgreiche Bildungsarbeit im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung in 2009 erhielten 35 Einrichtungen im April von Hamburgs Sozialsenator Dietrich Wersich die Auszeichnung „KITA21“. Das Modellprojekt „KITA21 – Die Zukunftsgestalter“ wurde von der DBU seit 2008 mit rund 120.000 Euro gefördert.

Media Contact

Franz-Georg Elpers DBU

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de

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