Studie gegen Herzalterung

Das Herz verjüngen – das ist das Ziel einer Studie, die Kardiologen des Universitätsklinikums Halle (Saale) im Herbst 2010 gestartet haben.

„Die AntiCardAgeing-Studie verfolgt ein innovatives Konzept“, erklärt Studienleiterin Professor Dr. Ursula Müller-Werdan. Denn als eine der wenigen Studien an deutschen Universitäten konzentriere sie sich auf gesunde Probanden. Das Herz ist ein Organ, bei dem sich die Alterung messen lässt. Dabei wird die Herzfrequenz-Variabilität mittels einer Langzeitmessung des Herzschlages festgestellt. Aus der Dynamik der Herzfrequenz eines Organismus lasse sich ein Altersindex errechnen.

„Durch zwei einfache Maßnahmen wollen wir das Herz verjüngen“, sagt Dr. Sebastian Nuding, der als Studienarzt die Teilnehmer betreut. Die Deutsche Stiftung für Herzforschung fördert die Studie in den kommenden 18 Monaten mit fast 60.000 Euro. „Wir freuen uns außerordentlich über diese Unterstützung für diese Studie, die nicht durch Pharmaunternehmen initiiert wurde“, sagt Professorin Müller-Werdan.

Insgesamt sollen 400 Probanden in die Studie eingeschlossen werden, etwas mehr als 50 konnten bisher aufgenommen werden. Dabei sind die Auswahlkriterien streng gehalten. „Die Teilnehmer sollten zudem bisher möglichst wenig Sport getrieben haben, aber motiviert sein, das zu ändern“, beschreibt der Facharzt für Innere Medizin ein weiteres Kriterium. Denn die Ausdehnung der körperlichen Aktivität gehört zu den beiden Maßnahmen, das Herzalter zu senken. „Wir wollen zur gezielten, sportlichen Aktivität motivieren und einen Ruck zu einem besseren Lebensstil initiieren.“

Die Studienteilnehmer werden in zwei Gruppen aufgeteilt: die eine ändert ihren Lebensstil nicht und die zweite soll sich vier bis fünf Mal in der Woche für 30 bis 45 Minuten sportlich betätigen sowie ein Fettsenkungsmittel in Tablettenform zu sich nehmen. Dieser Cholesterinsenker ist bereits seit mehr als zehn Jahren im Einsatz. Die Mediziner haben damit gute Erfahrungen gemacht. Er sei sehr gut verträglich. Bisher nehmen den Wirkstoff „Statin“ häufig Herzinfarkt-Patienten zur Prävention eines weiteren Infarktes zu sich.

Beide Gruppen werden innerhalb von zwei Jahren – so lange muss jeder Proband teilnehmen – drei Mal körperlich untersucht. Der Studienarzt sagt: „Die Teilnehmer erhalten einen umfassenden Gesundheits-Checkup.“ Über die sportlichen Aktivitäten und die Tabletteneinnahme muss ein Tagebuch geführt werden. Die Aktivitäten werden nicht vorgeschrieben. Sie kann vom Nordic Walking bis zum Dauerlauf reichen.

Interessenten an einer Studienteilnahme können sich per E-Mail wenden an: sebastian.nuding@medizin.uni-halle.de

Jens Müller
Unternehmenskommunikation
Leiter und Pressesprecher
Universitätsklinikum Halle (Saale)
Medizinische Fakultät der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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