Die strategische Bedeutung von Industrieservices wird in Deutschland deutlich steigen

  • Umfrage unter nachfragenden Unternehmen, Aufsetzen eines Marktmodells und Experten-Interviews
  • Bedeutung von Industrieservices nimmt zu: Ziele sind höhere Produktionseffizienz, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Qualität
  • Gesamtvolumen für Industrieservices in Deutschland zirka 29 Mrd. Euro (2008)
  • mehr als 50 Prozent entfallen auf Instandhaltungsservices
  • Wachsende Tendenz zu Outsourcing: Bereits heute stammen 32 Prozent des Volumens von externen Dienstleistern
  • Trend zu Konsolidierung unter Anbietern

In Zukunft wird die Bedeutung von Industrieservices bei der Optimierung von Produktionsprozessen weiter zunehmen. Vorteile sind höhere Effizienz, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Qualität in Unternehmen. Für die Studie "Industrieservices in Deutschland – Status Quo und zukünftige Entwicklung" hat Roland Berger Strategy Consultants Entscheider aus Unternehmen, die Industrieservices nachfragen, interviewt, ein Marktmodell simuliert und die Erkenntnisse mit Anbietern von Industriedienstleistungen gespiegelt.

Zwar bleibt das Gesamtvolumen des Markts bei rund 29 Mio. Euro zukünftig stabil, aber der Trend geht klar in Richtung Outsourcing.

Die befragten Unternehmen wenden heute je nach Branche zwischen drei und sieben Prozent ihrer Wertschöpfung für Industrieservices auf. Der Anteil der durch externe Dienstleister erbrachten Industrieservices liegt bei knapp einem Drittel (32 Prozent) des Gesamtmarkts, mit steigender Tendenz. Gleichzeitig ist die Anbieterlandschaft für Industrieservices von Konsolidierung geprägt – durch Akquisitionen, Joint Ventures, Kooperationen und Gründungen.

"Bei Industriemontagen und technischer Reinigung übernehmen bereits heute externe Dienstleister fast die Hälfte des Auftragsvolumens in Deutschland", sagt Roland Berger Partner Dr. Kai-Stefan Schober. Bei der Instandhaltung, die mehr als die Hälfte des Marktvolumens für Industrieservices ausmacht, liegt der Anteil externer Auftragnehmer heute bei rund einem Drittel, bei Produktionsunterstützung und interner Logistik zwischen zwölf und 20 Prozent. Die Tendenz ist in all diesen Gewerken steigend: "Getrieben vom Trend, solche Services nicht mehr inhouse zu erledigen, sondern einzukaufen, wird der Markt für externe Industriedienstleistungen um etwa vier Prozent pro Jahr wachsen", sagt Schober. Parallel dazu zeigt sich ein Trend zur Konsolidierung: "Wir beobachten bei den Anbietern in den vergangenen Jahren eine Zunahme strategischer Aktivitäten, um sich im Markt besser zu positionieren, etwa durch Zukauf von Unternehmen oder Gründung von Joint Ventures mit dem Ziel, sich funktional und regional zu verstärken."

Qualität und Reaktionszeit entscheidend bei Dienstleisterwahl

Als wichtige Kriterien bei der Entscheidung, welche Industrieservices sie von extern einkaufen, nennen die befragten Unternehmen vor Allem eine leichte Abgrenzbarkeit, eine gewisse Distanz zum Kerngeschäft sowie eine gut messbare Qualität der zu erbringenden Leistungen. Bei der Auswahl der Dienstleister sind deren Qualität und Reaktionszeit den Unternehmen wichtiger als Kriterien wie Preis, Know-how oder Pünktlichkeit. Ein anderes Bild zeigt sich bei den Gründen für einen Wechsel des Anbieters: "Obwohl die Qualität als kritischer Erfolgsfaktor wahrgenommen wird, steigert ein im Vergleich zum Wettbewerb höherer Preis die Wechselbereitschaft deutlich", sagt Roland Berger Principal Peter Greppmair. "Dagegen wird ein Dienstleister, dessen Leistung vom Soll abweicht, nur selten mit dem Entzug von Aufträgen bestraft." Gründe gegen einen Anbieterwechsel nennt die Studie auch: An erster Stelle steht hier das Bewusstsein, dass sich Abläufe eingespielt haben, gefolgt von der Furcht vor Know-how und Vertrauen.

Die Effizienz des gesamten Industrieservices-Prozesses hängt davon ab, wie sich die anfallenden Kosten für Industrieservices im Vergleich zum Produktionsoutput entwickeln. Ein aktives Industrieservice-Management kann dabei helfen, die Kosten zu senken und so eine höhere Effizienz erreichen. Die meisten Unternehmen nutzen hierfür Soll-Ist-Vergleiche, daneben kommen Instrumente wie Benchmarks, Kostenvergleiche, Ausschreibungen oder Kaizen zum Einsatz.

Die Studie können Sie kostenlos herunterladen unter: www.rolandberger.com/pressreleases

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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 2.100 Mitarbeiter haben im Jahr 2008 einen Honorarumsatz von mehr als 670 Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 180 Partnern.

Pressekontakt:

Sebastian Deck
Roland Berger Strategy Consultants
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