Startschuss gefallen: Studie untersucht Wirksamkeit von Hörtraining für besseres Sprachverstehen

Mit der Beobachtungsstudie soll wissenschaftlich belegt werden, dass ein strukturiertes Hörtraining der Basisfunktionen des Gehirns zu einer erkennbaren Verbesserung des Sprachverstehens führen kann. Initiator der Untersuchung ist das Oldenburger Hörgesundheitsunternehmen Hören mit Fiebing.

Kooperationspartner ist die MediTECH Electronic GmbH, Wedemark. Zum Studienstart werden hörgeminderte Menschen, die bisher noch nicht mit einem Hörsystem versorgt sind, für die Teilnahme gesucht.

Zu einem sicheren Hörverstehen zählen einerseits das Hören mit den Ohren und andererseits das Hören zwischen den Ohren, also die Verarbeitung und Wahrnehmung von Sprache im Gehirn. Ein Hörsystem reicht daher häufig nicht aus, um eine Hörminderung zu beheben. Neben Schädigungen des Ohres ist der Abbau der so genannten „Basisfunktionen des Hörens“ eine weitere häufige Ursache für Hörminderungen. Diese Low-Level-Funktionen unterliegen einem natürlichen Alterungsprozess und nehmen bereits ab dem 20. Lebensjahr ab.

Im Gegensatz zum Hörverlust am Ohr ist dieser Prozess jedoch umkehrbar: Durch regelmäßiges, gezieltes Training können diese Funktionen der zentralen Hörverarbeitung reaktiviert werden. Die Studie soll diese Erkenntnisse wissenschaftlich dokumentieren und untermauern. Unterstützt werden die Initiatoren durch das Unternehmen MediTECH, das die technischen Geräte und die Software für die Durchführung und Auswertung der Studie zur Verfügung stellt.

Gutes Hören kann man verlernen. Dies betrifft alle, die zu lange nichts gegen ihre Hörschwäche unternehmen. Da sich Hörprobleme meist schleichend einstellen, verstreicht wertvolle Zeit, in der sich das Gehirn an das immer schlechtere Hören gewöhnt. Bestimmte akustische Signale werden vom Gehör nicht mehr aufgenommen und ans Gehirn weitergegeben. Mit der Zeit vergisst das Gehirn diese Signale, da sich im Hörzentrum die neuronalen Strukturen zu ihrer Entschlüsselung zurückbilden. Menschen, die lange mit einer Versorgung mit Hörsystemen gewartet haben, fällt die Umstellung deshalb oft schwer – die wieder erlangte Hörwelt muss neu kennengelernt werden, damit das Gehirn die Potenziale zur Entschlüsselung von neuem aufbauen kann.

Hier setzt das von Hören mit Fiebing entwickelte Hörtraining audivita® an, das als „umfassende Hörversorgung“ über die klassische Versorgung mit Hörsystemen hinausgeht. Die Hörminderung des Ohres wird über ein hochwertiges Hörsystem versorgt. Zusätzlich werden Ohr und Gehirn mit verschiedenen Hör-Trainingselementen geschult, wieder neu zu hören und das Gehirn schrittweise an das Hören mit Hörsystem herangeführt. audivita® enthält als Kernbestandteil ein von MediTECH entwickeltes spezielles Trainingsgerät, mit dem gezielt die Grundfunktionen des Hörzentrums im Gehirn reaktiviert werden. Dabei stehen Übungen für Hörtakt, Richtungshören, Tonhöhen-Unterscheidung sowie der Reaktion im Mittelpunkt. Das Training schafft so die Voraussetzungen dafür, dass Sprache wieder sicherer erkannt wird. Das Hör- bzw. Trainingssystem unterstützt diesen Prozess – die akustischen Signale werden am Ohr verstärkt und die Hörleistung gesteigert. Aus der Vielfalt der Höreindrücke selektiert es automatisch wertvolle akustische Informationen wie Sprache und filtert Störgeräusche heraus. Die Gewöhnungsphase an Hörsysteme wird dadurch erheblich verkürzt.

Mit der „Hören mit Fiebing Studie“ soll gezeigt werden, dass ein gezieltes Hörtraining zu einem besseren Sprachverständnis führt. Dabei steht das Haupthörziel „Sprachverstehen im Störgeräusch“ im Vordergrund. Weitere Ziele der Studie sind die Forcierung der Früherkennung von Hörminderungen, die Minimierung der Anzahl so genannter „Schubladensysteme“ und der Abbau des Stigmas „Hörsystem“. Erhoben und verglichen werden Daten sowohl der peripheren und zentralen Hörfunktionen vor, während und nach dem Hörtraining. Die Studienteilnehmer gliedern sich in zwei Gruppen: Eine Gruppe steht vor einer Hörversorgung und bekommt ein Hörsystem mit dem Trainingsgerät. Die andere Gruppe benötigt noch kein Hörsystem, aber das Trainingsgerät, um die Grundfunktionen des Hörzentrums zu reaktivieren, da schon eine Einschränkung in der zentralen Verarbeitung vorliegt. Daran schließt sich das sechs- bis achtwöchige Hörtraining an. Durchgeführt wird die Studie bundesweit in ausgewählten Hören mit Fiebing Standorten. Mit geplanten 800 Personen ist sie eine der größten Langzeitstudien zum Thema „Training der zentralen Hörverarbeitung“.

Hören mit Fiebing
Mit über 35 Standorten gehört Hören mit Fiebing, Oldenburg, zu den qualitativ führenden Spezialisten der Hörversorgung in Deutschland. Das Familienunternehmen mit mehr als 50 Jahren Erfahrung beschäftigt an seinen Standorten über 120 hoch qualifizierte Firmenmitglieder. Zum Einsatz kommen modernste Technik mit hohem Qualitätsanspruch, motivierte Hörberater-Teams und selbst entwickelte Dienstleistungsprodukte für Hörgesundheit. Hören mit Fiebing verlässt die bisherige Einordnung als Hörakustiker und etabliert eine neue Ebene: Der Kunde wird angeleitet, mit seinem Hörsinn und Hörsystem bewusst und sicher umzugehen.
MediTECH Electronic GmbH
Hören, Sehen und Sprechen sind für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit. Wer Probleme mit diesen Grundfähigkeiten hat, dem kann die MediTECH Eletronic GmbH helfen. Das Familienunternehmen aus dem niedersächsischen Wedemark entwickelt und vermarktet Test- und Trainingsgeräte für den Bereich Wahrnehmung und Sprache. Haupttätigkeitsfeld des Unternehmens ist es, insbesondere Kindern mit Lese-Rechtschreibschwäche sowie mit Aufmerksamkeits- und Lernproblemen durch ein ausgefeiltes Gehirntrainingsprogramm dauerhaft zu schulischem Erfolg zu verhelfen.
Ansprechpartner
Dr. Dieter Ilge . Hören mit Fiebing.
Tel: (0441) 380389-19 . E-Mail: dr.dieter.ilge@fiebing.de
Ralph Warnke. MediTECH Electronic GmbH.
Tel.: (05130) 97778-0, E-Mail: ralph.warnke@meditech.de
Für interessierte Studienteilnehmer
Sonja Marischen. Hören mit Fiebing.
Tel: (0441) 380389-90 . E-Mail: mip@fiebing.de
Pressekontakt
Markus Schardt. Duchstein & Partner Kommunikationsagentur.
Tel: (06131) 90622-55 . E-Mail: presse@duchstein-partner.de

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