So reduzieren mittelständische IT-Abteilungen ihre Kosten um 20 Prozent

IT-Abteilungen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) können mithilfe von IT Service Management (ITSM) rund 20 Prozent der IT- und Personalkosten einsparen.

Zu diesem Ergebnis kommt die neue Projektstudie der europäischen Initiative INNOTRAIN IT, an der sich über 200 Unternehmen aus Deutschland, Österreich, Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn beteiligten. Ab September 2011 schult die MFG Baden-Württemberg mittelständische IT-Verantwortliche, wie sie die auf ihre Bedürfnisse angepassten ITSM-Methoden einsetzen.

Eine Optimierung der IT-Leistungserbringung von rund 20 Prozent können mittelständische Unternehmen erzielen, wenn sie ihre IT-Infrastruktur mit den Methoden des IT Service Managements (ITSM) optimieren. Das ist eines der zentralen Ergebnisse, zu der die europäische Initiative INNOTRAIN IT unter Leitung der MFG Baden-Württemberg in ihrer neuen Projektstudie zum Status quo von ITSM in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) kommt.

Die zwölf Projektpartner haben Unterschiede in der Einführung und Anwendung von ITSM in den sechs zentraleuropäischen Regionen Deutschland, Österreich, Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn untersucht. Insgesamt beteiligten sich über 200 Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen.

Das Konzept von ITSM sieht vor, Geschäftsprozesse mit einer strukturierten IT-Organisation bestmöglich zu unterstützen. So kann beispielsweise die Auslagerung bestimmter IT-Services eine Rolle spielen, damit IT-Verantwortliche im Arbeitsalltag nicht nur mit der Bereitstellung und Wartung von Druckern, Software oder Servern beschäftigt sind. Nutzen Unternehmen zum Beispiel die frei werdenden Ressourcen um Innovationen auf Infrastrukturebene einzuführen, sind Effizienzsteigerungen bis zu 58 Prozent möglich, so das Ergebnis der unter Federführung der Hochschule Heilbronn durchgeführten Studie. Die Befragung belegt außerdem, dass die Nutzung innovativer IT-Services einen direkten Einfluss auf die Gewinnentwicklung im Unternehmen hat.

ITSM bei Unternehmen bekannt, aber nicht systematisch angewandt
Weiterhin zeigt die Befragung, dass in zentraleuropäischen KMU immer noch eine große Lücke zwischen dem Wissen über ITSM und dessen Anwendung besteht. Fast 40 Prozent der befragten Unternehmen kennen zwar ITSM-Rahmenwerke wie ITIL (IT Infrastructure Library) oder CoBIT sowie die jeweiligen Methoden, aber nur 10 Prozent wenden diese systematisch an. Den Studienergebnissen zufolge hindert vor allem die Komplexität der bestehenden ITSM-Rahmenwerke die Unternehmen daran, sich systematisch der Philosophie und der Methoden von ITSM zu bedienen.

Darüber hinaus bemängelten die Befragten, dass es bislang keine geeigneten Trainingsmöglichkeiten gebe, die die besonderen Erfordernisse von kleineren und mittleren Unternehmen berücksichtigen.

MFG und Partner schulen Mittelständler im Umgang mit ITSM
Dieser Herausforderung begegnet das EU-Projekt INNOTRAIN IT. Mit zwölf Projektpartnern, von denen drei aus Baden-Württemberg kommen – die Beatrix Lang GmbH aus Birenbach, die Hochschule Heilbronn sowie die MFG Baden-Württemberg – werden in sechs zentraleuropäischen Regionen auf die Bedarfe der KMUs angepasste ITSM-Methoden entwickelt. Begleitend dazu werden ab September 2011 speziell auf die Bedürfnisse von KMU zugeschnittene ITSM-Schulungen angeboten.

Bis Ende 2012 sollen in allen sechs Partnerregionen insgesamt 120 solcher Trainings durchgeführt, 800 Innovationsprozesse angestoßen und rund 1.000 Botschafter für IT-Innovationen ausgebildet werden. Allein in Baden-Württemberg werden rund 200 mittelständische IT-Verantwortliche geschult.

Innovative KMU sind wichtiger Wirtschaftsfaktor
Die Erkenntnisse der vorliegenden Studie sind sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich von großer Bedeutung: Rund 99% aller Unternehmen in der Europäischen Union sind Klein- und Mittelbetriebe, die insgesamt über 85 Millionen Menschen beschäftigen. Die IT-Abteilungen von KMU in Zentraleuropa stehen daher vor der wichtigen Aufgabe, durch einen anhaltenden Innovationsprozess den wirtschaftlichen Erfolg ihrer Unternehmen zu sichern.
KMU, deren Produkte stark IT-abhängig sind, müssen sich in einem extrem innovativen Umfeld behaupten. Dieser Herausforderung können die Betriebe nur mit einer zuverlässigen IT-Infrastruktur begegnen. Wenn es ihnen gelingt, diese gut zu organisieren und zu entwickeln, erhöht sich ihr Innovationspotential und sie werden zum Innovationsmotor ihrer Regionen.

Die Studie kann unter http://bit.ly/lOS9Km kostenfrei heruntergeladen werden.

Weiterführende Links:
http://bit.ly/lOS9Km
www.innotrain-it.eu
innovation.mfg.de
Über INNOTRAIN IT
INNOTRAIN IT will IKT-Innovationsbarrieren in Zentraleuropa durch Schärfung des Bewusstseins für neue und innovative IT-Service-Management-Tools beseitigen. Im Rahmen des Projektes werden IT-Verantwortliche dazu ausgebildet, diese Services mithilfe von IT Service Management (ITSM) effektiv zu nutzen und strategische IKT Prozesse sowie Produkt- oder Serviceinnovationen in ihren Betrieben zu verwirklichen. Ferner wird der transnationale Austausch von Wissen, Werkzeugen und Methoden zum Thema ITSM gepflegt. Die zwölf Partnerorganisationen aus sechs europäischen Ländern, die am Projekt INNOTRAIN IT beteiligt sind, entwickeln ein Trainingskonzept und eine Online-Trainingsplattform. Das ambitionierte Ziel des Projekts ist es, durch Präsenz- und Online-Trainings 1.000 IT-Verantwortliche in ITSM auszubilden und 800 innovative Prozesse in zentraleuropäischen Unternehmen anzustoßen. Das Projekt wird vom Europäischen Fonds für Regionalentwicklung mit 1,5 Millionen Euro gefördert und hat eine Laufzeit von 36 Monaten (04/2010 – 03/2013).
Über die MFG Baden-Württemberg
Als Innovationsagentur des Landes für IT und Medien stärkt die MFG Baden-Württemberg seit 1995 den IT-, Medien- und Kreativstandort Baden-Württemberg. Sie verbessert die landesweite Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit u. a. durch die Förderung regionaler, nationaler und internationaler Kooperationen. Im Mittelpunkt steht die Unterstützung von erfolgreichem Unternehmertum, besonders in kleinen und mittelständischen Unternehmen, sowie deren Vernetzung mit anwendungsnaher Forschung und öffentlichen Förderprogrammen.

Fachliche Ansprechpartnerin

MFG Baden-Württemberg mbH
Innovationsagentur des Landes
für Informationstechnologie und Medien
Breitscheidstraße 4
70174 Stuttgart
Kirsten Wissing
Projektleiterin Europäische Innovationsförderung / IT und Mittelstand
Tel.: 0711-90715-320
Fax: 0711-90715-350
E-Mail: wissing@mfg.de
innovation.mfg.de
Ansprechpartnerin für die Presse
Silke Ruoff
Leiterin Stabsstelle Kommunikation/Marketing
Tel.: 0711-90715-316
Fax: 0711-90715-350
E-Mail: ruoff@mfg.de
innovation.mfg.de

Media Contact

Silke Ruoff MFG Baden-Württemberg mbH

Weitere Informationen:

http://innovation.mfg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer