Wie sehen Sie "Recht" und "Eigentum" im Internet?

Das Institut für Strategieentwicklung (IFSE) an der Universität Witten/ Herdecke hat unter http://www.ifse.de/digimen/ eine Umfrage zur digitalen Mentalität der Nutzer im Internet gestartet.

Themen sind das Urheberrecht, Geschäftsmodelle sowie Fragen nach einer Gratiskultur und dem Rechtsbewusstsein. „In einer Zeit, in der die Popkomm als größte Musikmesse Deutschlands abgesagt wurde, Verlage ein Leistungsschutzrecht fordern sowie SPD und Bündnis 90/Die Grünen die Kulturflatrate ins Wahlprogramm aufgenommen haben, sind dies zentrale Fragen der deutschen Kreativwirtschaft“, begründet Hergen Wöbken, Geschäftsführer des Instituts, die Idee.

„Viele glauben, das Internet sei ein rechtsfreier Raum, in dem es dazu auch noch alles umsonst gibt. Wir möchten da genauer hinsehen – wie weit verbreitet ist dieser Glaube und zahlen nicht bereits viele Nutzer im Internet?“, führt Wöbken weiter aus. Ein Beispiel: Früher musste man CDs kaufen um Musik hören zu können. Mit dem Internet kamen Tauschbörsen und Downloadmöglichkeiten auf, die das Geschäft der großen Plattenfirmen erheblich unter Druck setzten.

Mittlerweile sind Portale zum Kauf von Dateien gut laufende Modelle, um mit Musik Geld zu verdienen. „Früher wollte man einen Tonträger in der Hand halten können, heute kaufen viele Nutzungsrechte an einer Datei, die nur noch aus virtuellen Einsen und Nullen besteht. Zudem werden Internetradios immer populärer. Da höre ich meine Musik und brauche mich nicht mehr um Dateien und deren Sicherung zu kümmern“, kommentiert Patrick Hypscher, der Leiter des Projektes, eine weitere Möglichkeit. „Es geht uns um die Nutzung, um die Haltung zum Internet eben auch als große Musikbox oder als Kino. Nur wer die Haltung seiner Kunden kennt, kann auch neue Geschäftsmodelle entwickeln, die am Markt funktionieren“, ergänzt Wöbken.

Ziel der Umfrage ist eine Identifikation von Nutzertypen. Dabei können Wöbken und Hypscher, beide Alumni der Wirtschaftsfakultät, auf reichhaltige Erfahrung aufbauen: Bereits im Jahr 2004 hat das IFSE für Microsoft in der weit beachteten Studie „Digitale Mentalität 2004“ vier Raubkopiertypen identifiziert und beschrieben. Die „Digitale Mentalität 2009“ wird in eigener Trägerschaft durchgeführt und frei zur Verfügung gestellt. Die Online-Umfrage ist unter http://www.ifse.de/digimen/ erreichbar. Mit jedem ausgefüllten Fragebogen wird 1 EUR an eine gemeinnützige Organisation gespendet, insgesamt bis zu 1.000 EUR.

Das Institut für Strategieentwicklung wurde 2003 an der Universität Witten/Herdecke gegründet. Es bearbeitet Themen an der Schnittstelle von Wirtschaft, Kultur und Politik.

Weitere Informationen bei Patrick Hypscher, Institut für Strategieentwicklung, 030 40 57 48 34, digimen@ifse.de

Media Contact

Kay Gropp idw

Weitere Informationen:

http://www.ifse.de/digimen/

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