Raumunternehmen schaffen Mehrwert im Quartier

Innovative Kleinunternehmer können erheblich dazu beitragen, die lokale Lebensqualität und das Quartiers-Image zu verbessern. Indem sie etwa leerstehende, ökonomisch nicht verwertbare Immobilien für die Umsetzung ihrer Geschäftsidee nutzen, schaffen sie sozialen Nutzen, der über die wirtschaftliche Rendite hinausgeht.

Gerade in schwachen Quartieren, Dörfern und Regionen, wo sich klassische ökonomische Akteure zurückgezogen haben, können sie erfolgreich sein. Das zeigt eine aktuelle Studie, die das Institut Arbeit und Technik (IAT / Westfälischen Hochschule) für die Montag Stiftung Urbane Räume erstellt hat.

Franz Flögel und Dr. Stefan Gärtner vom Forschungsbereich Raumkapital des IAT untersuchten dafür die Entstehungsgeschichte von Raumunternehmen in drei relativ strukturschwachen Gebieten: Gelsenkirchen-Ückendorf, im Frankfurter Gallus-Viertel und in Dömitz-Malliß in Mecklenburg-Vorpommern. Unter Raumunternehmen verstehen die beiden IAT-Forscher „auf Wirtschaftlichkeit ausgerichtete Organisationen, die ihre Geschäftsidee auf Basis von unzureichend in Wert gesetzten räumlichen Ressourcen entwickeln und deren Erfolg sich an dem sozialen Nutzen für diesen Raum messen lässt.“

Aufgrund der meist unkonventionellen Geschäftsideen ist eine von Banken getragene Finanzierung der Raumunternehmen selten, stellten Flögel und Gärtner fest. Wenn die Geschäftsidee nicht Wachstumsbranchen zuzurechnen ist, gibt es oft Finanzierungsengpässe. Bei geringem Kapitalbedarf sind Mikrodarlehen möglich. Handlungsbedarf sehen die IAT-Forscher vor allem im Bereich der unkonventionellen Projekte ab ca. 20 000 Euro. (Mikro-)Wagniskapital könnte hier ein Finanzierungsinstrument sein, da so das Risiko nicht allein beim Raumunternehmer liegen würde und bei Erfolg der Kapitalgeber am Gewinn teilhaben könnte.
Weitere Informationen
Projektseite der Montag Stiftung Urbane Räume:
http://www.montag-stiftungen.de/urbane-raeume/projekte/projektfamilie-wohnraeume/raumunternehmen.html
Veröffentlichungen
Kurzfassung: Flögel, Franz; Gärtner, Stefan (2012) Raumunternehmen und die Aktivierung von Nachbarschaften. Bonn: Montag Stiftung Urbane Räume:
http://www.montag-stiftungen.de/fileadmin/Redaktion/Urbane_Raeume/PDF/
Projekte/Wohnraum_Stadt/MUR_Raumunternehmen.pdf
Ansprechpartner
Franz Flögel, Tel.: 0209-1707-203, E-Mail: floegel@iat.eu
Dr. Stefan Gärtner: Tel.: 0209-1707-164, E-Mail: gaertner@iat.eu
Claudia Braczko
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik
Telefon: 0209/1707-176
E-Mail: braczko@iat.eu

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Weitere Informationen:

http://www.iat.eu

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