Radio im Büro senkt die Arbeitsleistung
Hintergrundmusik hindert Menschen daran, zu ihrer geistigen Hochform aufzulaufen. Einer britischen Studie zufolge mindert die akustische Berieselung die Konzentration, egal welche Musik gewählt wird.
„Besonders wenn im Büro geistige Arbeit verlangt wird, ist die ständige Radiomusik tatsächlich ein Problem“, bestätigt Stefan Bayer, Präsident der österreichischen Akademie für Arbeitsmedizin, im pressetext-Interview. Bei Fließbandarbeit ist Musik hingegen ein wichtiger Motivationsfaktor.
Durch Schall zum Leistungsabfall
Gezeigt wurde das an der University of Wales anhand einer Studie mit 25 Teilnehmern. Diese sollten sich eine Reihe von acht Konsonanten einprägen und dann wiedergeben. Teils fand der Test in einem ruhigen Raum statt, teils mit Beschallung. Gespielt wurde Musik, die den Probanden gut gefiel, sowie solche die sie nicht leiden konnten. Unabhängig vom Musikstil schnitten die Versuchspersonen deutlich schlechter ab als in Ruhe, berichten die Forscher in der Zeitschrift „Applied Cognitive Psychology“.
Lauter als der Lärmpegel
„Früher lag der Lärmpegel für Büroarbeit bei 55 Dezibel, heute nur mehr auf 45 Dezibel. Jedes Radio ist da bereits lauter“, so der Arbeitsmediziner Bayer. Erschwerend kommt die heutige Architektur der Büros hinzu, die statt Einzelbüros die Großraumversion bevorzugen. „Hört hier jemand Musik, müssen gleich alle mithören“, klagt der Experte. Musik hat jedoch auch positive Komponenten für die Leistung. Etwa bei Klassik sieht Bayer eine „anregende, beruhigende Wirkung, die die Motivation steigern kann.“
Details unter http://www3.interscience.wiley.com/journal/123587968/abstract?CRETRY=1&SRETRY=0
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