Pazifische Atoll-Inseln versinken nicht

Eine im Wissenschaftsmagazin New Scientist erschienene Studie kommt zum Schluss, dass die flachen Koralleninseln im Süd- und Zentralpazifik doch nicht sinken. Demnach sind einige Inseln der Staaten Tuvalu, Kiribati und der Föderierten Staaten von Mikronesien in den vergangenen 60 Jahren jährlich um zwei Millimeter gestiegen. Andere Eilande haben sich größenmäßig während dieser Zeitspanne nicht verändert.

Das Forscherteam um Paul Kench von der University of Auckland und Arthur Webb von der South Pacific Applied Geoscience Commission (SOPAC) führt diese Tatsache auf die Korallenriffe, die diese Inseln umgeben zurück. Da diese immer noch wachsen, bleiben die Eilande bestehen oder wachsen zumindest mit. Entwarnung für die dort lebende Bevölkerung gibt es allerdings nicht.

Bodenerosion und Wirbelstürme führen immer wieder dazu, dass die wenigen fruchtbaren Gebiete mit Salzwasser in Berührung kommen. Außerdem sei nicht abzuschätzen, welche Folgen die globale Erwärmung in Zukunft für die Inseln bringt. Tuvalus höchste Erhebung liegt nur 4,5 Meter über dem Meeresspiegel.

Auch in 100 Jahren noch da

Kench und Webb kommen zum Schluss, dass die meisten der Inseln auch in 100 Jahren noch vorhanden sein werden. In ihren Untersuchungen an 27 Inseln haben sie entdeckt, dass verglichen mit frühen Satellitenaufnahmen und historischen Fotos 80 Prozent der Eilande stabil geblieben sind. Ein Teil ist flächenmäßig sogar gewachsen. „Die bisher öfters gebrachten Argumente, dass die Inseln im Meer verschwinden werden, stimmen nicht“, so Kench.

Die Inseln gehen deswegen nicht unter, weil es immer wieder zur Aufschüttung von abgestorbenen Korallen und Sedimenten kommt. „Daher gibt es keine unmittelbare Gefahr des Versinkens.“ Der Ozeanograph John Hunter von der University of Tasmania http://www.utas.edu.au attestiert die Studie als solide Arbeit und als gute Nachrichten für die Bewohner der flachen Atolle. „Möglicherweise müssen die Inseln nun doch nicht evakuiert werden“, erklärt der Wissenschaftler.

Permanente Veränderung der Atolle

Dass die Korallenatolle langsam steigen, bestätigt auch die australische Forscherin und Expertin für die Evaluierung von Entwicklungsprojekten, Fiona Kotvojs, die seit Jahren in Tuvalu tätig ist, gegenüber pressetext. „Dass unter der Bevölkerung Tuvalus dennoch Aufregung herrscht, liegt auch daran, dass sich die Inseln in ihrer Form verändern. Das bedeutet, dass sich auf einer Seite des Atolls Sedimente ablagern und Land dazukommt, auf einer anderen Seite die Bodenerosion stark zunimmt.“ Unterspülte Strände mit entwurzelten Palmen sind keine Seltenheit.

„Ein weiteres Problem sind Wirbelstürme und Springfluten, die Salzwasser in die ohnehin spärlichen Anbauflächen bringen“, meint der Filmemacher Christopher Horner gegenüber pressetext. Horner hat mit seiner Partnerin Gilliane Le Gallic vor einigen Jahren den Dokumentarfilm „The Disappearing of Tuvalu: Trouble in Paradise“ http://der.org/films/the-disappearing-of-tuvalu.html gedreht. „Tuvalu ist beispielsweise gefährdet“, so Horner. Daran gebe es keinen Zweifel.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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