Was passiert, wenn König Fußball regiert?

Diese und weitere Fragen wollen Wissenschaftler der Universität Würzburg in den kommenden Wochen untersuchen. An der Online-Umfrage kann jeder Interessierte teilnehmen.

Wenn in den kommenden drei Wochen ganz Deutschland in Schwarz-Rot-Gold erstrahlt und neben Angela Merkel König Fußball das Land regiert, ist es eindeutig: Das Leder rollt wieder bei der Fußball-Europameisterschaft. Bei solchen sportlichen Großereignissen fiebert scheinbar jeder mit.
Doch warum ist das so? Und wie wirkt sich ein Sieg oder eine Niederlage der DFB-Elf auf die Stimmung im Land aus? Welche Konsequenzen hätte ein frühes Ausscheiden? Diesen und vielen weiteren Fragen geht der Arbeitsbereich Medien- und Wirtschaftskommunikation am Institut Mensch-Computer-Medien der Universität Würzburg nach. Leiter der Studie ist der Kommunikationswissenschaftler Professor Holger Schramm.

In einer Online-Umfrage wollen die Forscher herausfinden, „warum“ sich so viele Menschen für die Spiele interessieren und begeistern. Auch wollen sie Erkenntnisse darüber gewinnen, wie die Deutschen andere, konkurrierende Nationen wahrnehmen. Bewerten sie das deutsche Team stets besser als den Gegner oder sind sie mit den „eigenen Jungs“ viel strenger? Und wie nehmen Fußball-Fans durch die EM-Berichterstattung eigentlich die Menschen in den Gastgeberländern Polen und Ukraine wahr?

Studie zur Frauen-Fußball-WM

Vergleichbare Studien haben Schramm und seine Mitarbeiter bereits in der Vergangenheit durchgeführt – zuletzt bei der Frauen-Fußball-WM im vergangenen Jahr. Diese brachte einige erstaunliche Ergebnisse: „Es hat sich zum Beispiel gezeigt, dass die WM im eigenen Land trotz des unerwarteten Ausscheidens der deutschen Nationalmannschaft das Interesse am Frauenfußball steigern konnte“, sagt Schramm. Die Absicht, auch zukünftig Spiele der Frauen zu verfolgen, sei im Turnierverlauf angestiegen, unberührt vom Abschneiden des deutschen Teams.

„Interessanterweise galt das steigende Interesse nicht nur für den Frauenfußball im Allgemeinen“, stellt Schramm fest. So habe die Studie gezeigt, dass viele Zuschauer sich im Laufe des Turniers auch zunehmend für die Spielerinnen als Persönlichkeiten interessierten, von denen viele vor der WM noch weitgehend unbekannt waren. „Besonders stach heraus, dass diese Effekte in der sonst männerbestimmten Domäne Fußball deutlich stärker bei den weiblichen Zuschauern auftraten“, so der Wissenschaftler.

Die Umfrage zum medialen Erleben der Fußball-Europameisterschaft 2012 startet mit Beginn des Turniers und läuft dann bis nach dem Endspiel am 1. Juli. Teilnehmen können alle Interessierte mit Internetzugang. Zu finden ist die Umfrage hier: http://ww2.unipark.de/uc/em2012/

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Gunnar Bartsch idw

Weitere Informationen:

http://ww2.unipark.de/uc/em2012/

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