OECD-Studie belegt: Bildung als Schwerpunktsetzung der Landesregierung richtig

Die aktuelle OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2011“ und die jüngst vorgestellten Bildungsindikatoren im Ländervergleich zeigen, dass es in Deutschland und auch in Nordrhein-Westfalen noch einen hohen Nachholbedarf gibt. Zwar hat sich Deutschland in den letzten Jahren deutlich verbessert, aber noch immer ist im internationalen Vergleich der Anteil der Hochschulabsolventen mit 29 Prozent deutlich unter dem OECD-Durchschnitt (39 Prozent).

„Deshalb ist es richtig, dass die Landesregierung ihren politischen Schwerpunkt auf das Thema Bildung gelegt hat. Wir brauchen ein gerechtes und leistungsfähiges Bildungssystem, das die Beste Bildung für alle garantiert. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, wollen wir bis zum Jahr 2015 insgesamt 10 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Bildung und Forschung investieren“, so Wissenschaftsministerin Schulze. „Alleine wird jedoch auf Dauer kein Land diese zentrale Zukunftsaufgabe stemmen können“, sagte Schulze mit Blick auf das derzeitige Kooperationsverbot von Bund und Ländern im Bildungsbereich. „Der Bund muss mit in der Finanzverantwortung stehen – und das Geld muss dort investiert werden, wo es die Hochschulen wirklich benötigen“, so Schulze.

Schulministerin Sylvia Löhrmann: „Es geht darum, Kindern und Jugendlichen beste Lebenschancen durch Bildung zu vermitteln. Dabei müssen Bund und Länder an einem Strang ziehen. Wir haben in NRW bereits im Koalitionsvertrag festgelegt, dass die demografischen Effekte dem System Schule erhalten bleiben. Der Bund sollte außerdem durch die Aufhebung des Kooperationsverbotes einzelne Bildungsbereiche, wie zum Beispiel die Inklusion, direkt unterstützen können.“

Bei den Bildungsindikatoren belegt Nordrhein-Westfalen im Vergleich der Bundesländer 2009 weiterhin lediglich einen Platz im Mittelfeld. Dies zeigt eine Studie, die die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder in Ergänzung zur gestern veröffentlichten OECD-Studien heute vorgestellt haben. Danach schneidet Nordrhein-Westfalen bei den Studienabschlüssen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (28,5 Prozent) mit 29,8 Prozent gut ab. Im Vergleich zu dem OECD-Durchschnitt von mehr als 38 Prozent „kann einen das Ergebnis nicht zufrieden stellen“, so Wissenschaftsministerin Schulze.

Die OECD-Studie unterstreicht zugleich, dass Investitionen in Bildung Investitionen in die Zukunft sind, die sich für den Einzelnen und die Gesellschaft rechnen. „Nordrhein-Westfalen soll das Land der Bildungsaufsteiger werden. Um die großen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen zu meistern, brauchen wir alle Begabungen und muss allen Talenten der Weg zur Hochschule offen stehen. Sie sind der Schlüssel für wirtschaftliche Stärke und Zukunftsfähigkeit, für Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit. Mit der Abschaffung der Studiengebühren haben wir eine wichtige Hürde aus dem Weg geräumt, damit sich junge Leute nicht deshalb gegen ein Studium entscheiden, weil ihnen das Geld fehlt. Gleichwohl gehen uns aber noch viel zu viele verloren – an dem Übergang von der Schule zur Hochschule und eben auch unter den gestandenen Praktikern in den Unternehmen. Insbesondere bei den beruflich Qualifizierten entscheiden sich noch viel zu wenige für ein Hochschulstudium, obwohl es inzwischen vielfältige Möglichkeiten gibt, auch ohne Abitur ein Studium aufzunehmen“, sagte Wissenschaftsministerin Schulze. Im Fokus stehe deshalb die Entwicklung neuer, bedarfsgerechter Studienangebote zur Vereinbarkeit von Studium, Ausbildung, Beruf und Familie sowie anderen Lebenssituationen.

Bei den Bildungsausgaben unterstrich Schulministerin Sylvia Löhrmann die Notwendigkeit weiterer Anstrengungen: „Es bleibt viel zu tun. Die wiederholt festgestellten vergleichsweise ungünstigen Werte im Hinblick auf Klassengröße und Schüler-Lehrer-Relation in der Grundschule und der Sekundarstufe I bestätigen, wie notwendig und richtig die in der Koalition verabredeten Investitionen in Bildung sind. Der OECD-Vergleich belegt einmal mehr, dass unser Ziel sein muss, mehr Jugendliche zu besseren Abschlüssen zu führen.“

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Dirk Borhart idw

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