Neuer Primus Deutschland?

Wirtschaftskrisen belasten den Arbeitsmarkt. Jedoch könnte Deutschland diesmal besser abschneiden als erwartet.

Dazu tragen verschiedene Faktoren bei: Neben den jüngsten Arbeitsmarktreformen, die zum Abbau struktureller Arbeitslosigkeit beitragen, sind dies die geringe(re) Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft vom Finanzsektor, die niedrige Verschuldungsquote von Unternehmen/Privathaushalten sowie die Tatsache, dass die Unternehmen vergleichsweise gut aufgestellt sind.

Angesichts der demografischen Entwicklung lauert ein ganz anderes Problem: Deutschlands Unternehmen befinden sich im Kampf um die besten Talente. Gerade jetzt kommt es darauf an, diese weder vorsätzlich noch versehentlich zu verlieren. Welche Maßnahmen getroffen werden können und was unbedingt beachtet werden soll, zeigt die Studie „Siegt der Weitblick? Die Krise und der Kampf um Talente“.

„80 Prozent der Unternehmen in Deutschland abseits der Banken- und Versicherungsbranche fühlen sich von der Krise mehr oder weniger schwer betroffen, 60 Prozent gehen davon aus, dass die Durststrecke mindestens ein Jahr dauern wird. Die Nachwehen einer Abschwungphase dauerten bislang in Deutschland mit durchschnittlich zwei Jahren deutlich länger als beispielsweise in den USA. Das könnte sich jetzt ändern“, erklärt Dr. Elisabeth Denison, Leiterin Research Deutschland von Deloitte.

Trendumkehr im Arbeitsmarkt

Während sich der flexible Arbeitsmarkt in den USA nach einer Rezessionsphase immer schnell erholte, stieg in Deutschland jedes Mal die Sockelarbeitslosigkeit. Nach den jüngsten Arbeitsmarktreformen hat sich dieser Trend teilweise umgekehrt. Jedoch ist dies nur eine Seite der Medaille: Die Zukunft wird auch von Faktoren wie der demografischen Entwicklung bestimmt. Daraus lassen sich zwei Thesen ableiten. Erstens: Die Unternehmen in Deutschland kommen, wenn sich die Situation entspannt, schneller als früher auf die Füße. Zweitens: Um ihre Chancen zu nutzen, brauchen sie gute Mitarbeiter.

Talente – Mangelware von morgen?

Talente auch in Krisenzeiten zu halten, ist eine der größten gegenwärtigen Herausforderungen. Nur hoch qualifizierte und motivierte Mitarbeiter können die internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern, denn sie setzen die nachhaltigen, langfristig angelegten Unternehmenskonzepte um. Entsprechend gesucht sind sie schon heute – und werden es künftig noch mehr sein. Bedingt durch die demografische Entwicklung in Deutschland verschärft sich die Situation: In 20 Jahren wird fast jeder Dritte über 65 Jahre alt sein, die erwerbsfähige Bevölkerung schrumpft in den nächsten 40 Jahren von rund 55 Millionen auf 40 Millionen.

Günstige Voraussetzungen für deutsche Unternehmen

Anders als viele Unternehmen aus dem angloamerikanischen Raum bieten deutsche Betriebe vergleichsweise gute Voraussetzungen, um ihre Leute auch in der Krise zu halten. Ein entscheidender Vorteil ist, dass die Unternehmen im letzten Aufschwung nicht überinvestiert und ihre Bestände straff gehalten haben. So kann bei erneuter Stabilisierung der Auftragslage die Produktion schnell hochgefahren und die Belegschaft voll ausgelastet werden.

Flexibilität entscheidet

Eine starke Mitarbeitermoral ist in schlechten Zeiten eine der vier Top-Prioritäten in deutschen Unternehmen. Hierzu steht ein umfangreiches Instrumentarium zur Verfügung. Die Palette reicht von strategischen Mitarbeiteranalysen zur Identifizierung unverzichtbarer Talente über Incentives, Coaching und Karrieremodelle bis hin zu einer intensivierten internen Kommunikation. Vor allem aber sind Flexibilisierungsmodelle entscheidend für die Überbrückung magerer Zeiten. Dazu gehören Kurzarbeit, mögliche Aufweichungen der Tarifbindung sowie Arbeitszeitkonten. Gerade die sinnvolle Abstufung von Abbau von Gleit- und Kurzzeitkonten einerseits und Kurzarbeit andererseits hat bereits zahlreichen Unternehmen das „Überwintern“ erheblich erleichtert.

„Wenn die Unternehmen Talente halten und mit entsprechender Personalpolitik der demografischen Entwicklung trotzen können, stehen sie in puncto Krisenfestigkeit und Zukunftsfähigkeit nicht schlecht da: Die Realwirtschaft ist in Deutschland nicht so abhängig vom Finanzsektor, die Verschuldung der Privathaushalte ist vergleichsweise gering. Gelingt es, den Anstieg der Arbeitslosigkeit jetzt in Grenzen zu halten, wird der Konsum voraussichtlich nicht massiv einbrechen – und die Abwärtsspirale setzt sich nicht in Gang“, meint Prof. Wolfgang Grewe, Sprecher der Geschäftsführung bei Deloitte Deutschland.

Die komplette Studie finden Sie unter http://www.deloitte.com/dtt/research/0,1015,cid%253D247546,00.html

zum Download.

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