Neuer Behandlungsansatz bei chronischen Rückenschmerzen

Die Studie von Prof. Dr. Klaus Pfeifer und Jana Hofmann am Lehrstuhl für Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt Bewegung und Gesundheit an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) will den Nachweis antreten, dass diese Therapie die langfristige Wirksamkeit verhaltensmedizinisch-orthopädischer Rehabilitation verbessert.

Das Projekt „Verhaltensbezogene Bewegungstherapie zur Optimierung der verhaltensmedizinisch-orthopädischen Rehabilitation chronischer Rückenschmerzen“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der deutschen Rentenversicherung Bund für drei Jahre mit 207.000 Euro gefördert.

Nach Aussage der Wissenschaftlerin hat es in den vergangenen Jahren einen Wandel von eher passiven zu aktivierenden Behandlungsansätzen in der stationären Rehabilitation von Patienten mit chronischen Rückenschmerzen gegeben, Konzepte wie die verhaltensmedizinisch-orthopädische Rehabilitation wurden entwickelt. Kernelemente dieses Ansatzes sind geschlossene Behandlungsgruppen mit bis zu 12 Teilnehmern, die gemeinsam die Rehabilitationsmaßnahme durchlaufen und von festgelegten Therapeuten betreut werden, übergreifende Zusammenarbeit des gesamten Reha-Teams und die Berücksichtigung psychosozialer Belastungen in der Entstehung von chronischen Schmerzen.

Während vorhandene Forschungsergebnisse die kurzfristige Wirksamkeit dieses intensivierten Rehabilitationsprogramms bei chronischem Rückenschmerz belegen, steht der Nachweis der langfristigen Wirksamkeit noch aus. Darüber hinaus dominiert in der Bewegungstherapie im Rahmen der verhaltensmedizinisch-orthopädischen Rehabilitation ein eher funktionell ausgerichtetes körperliches Training. Bedeutsame psychosoziale Aspekte in der Entstehung chronischer Rückenschmerzen sowie ein zielgerichteter Aufbau eines körperlich-aktiven Lebensstils werden bisher in der Bewegungstherapie eher unsystematisch berücksichtigt.

Für die Studie ist eine Teilnahme von 214 Probanden geplant. Eine Hälfte der Teilnehmer durchläuft die gängige Rehabilitationsmaßnahme (intensivierte Rehabilitation), die anderen 50 Prozent erhalten eine intensivierte Rehabilitation mit verhaltensbezogener Bewegungstherapie. Die Daten werden pro Studienteilnehmer jeweils über einen Zeitraum von drei Wochen mit Hilfe von Fragebögen erhoben. Nach einem Jahr erfolgt die Auswertung der Daten.

Mehr Informationen:
Jana Hofmann
Tel.: 09131/85-28171
Jana.hofmann@sport.uni-erlangen.de

Media Contact

Pascale Anja Dannenberg idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-erlangen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet

Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…

Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland

Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…

Bestandsmanagement optimieren

Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…

Partner & Förderer