Mittelmeerfieber: Deutsch-türkische Vergleichsstudie am Klinikum der RUB

Ziel ist, die Behandlung von Patienten, die an dieser genetischen, Entzündungskrisen auslösenden Erkrankung leiden, weiter zu optimieren.

Nicht ansteckend und behandelbar

Das Familiäre Mittelmeerfieber entsteht durch einen Gendefekt und ist nicht ansteckend. Im Gegensatz zu gesunden Menschen kommt es bei Betroffenen auch ohne Infektion zu Entzündungen. Die Patienten leiden unter immer wieder auftretenden Entzündungsschüben. Durch die daraus resultierende Amyloidose (Ablagerung von Entzündungsstoffen) können alle Organe des Körpers geschädigt werden. Die Krankheit tritt in Deutschland selten auf, sie betrifft fast ausschließlich Menschen aus dem Mittelmeerraum. Die Langzeitbehandlung bei FMF erfolgt mit Colchicin-Tabletten. Diese vermindern die Häufigkeit und Stärke der Krisen. Die Diagnose wird auf Grund eingehender Anamnese und ärztlicher Untersuchung gestellt.

Wenig Wissen über FMF in Deutschland

Über Patienten mit FMF in Deutschland ist wenig bekannt. Eine Vergleichsuntersuchung zwischen Kindern in Deutschland und der Türkei hat jedoch Hinweise darauf gegeben, dass die Krankheit bei türkischstämmigen Kindern, die den Großteil ihres Lebens in der Bundesrepublik verbringen, milder verläuft als bei Kindern in der Türkei. Die Vergleichsuntersuchungen der deutschen und türkischen Forscher sollen zeigen, ob die Einflüsse durch Umgebung und Lebensumstände auch für Erwachsene von Bedeutung sind. Teilnehmer der Studie erwartet neben einem ausführlichen Gespräch eine ärztliche Untersuchung inklusive Ultraschall des Bauchraums, EKG und Blutabnahme.

Erasmus-Programm für Studierende

Im Zuge ihrer wissenschaftlichen Kooperation haben die RUB und die Hacettepe-Universität Ankara auch ein Erasmus-Austauschprogramm aufgelegt. Es ermöglicht Studierenden der Medizin in fortgeschrittenen Semestern, für eine Dauer von 2 bis 20 Monaten an der Partneruniversität zu studieren. Dazu gibt es in der aktuellen Ausgabe von RUBENS ein ausführliches Interview mit Studentin Berrin Serbetci:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/rubens/rubens161/3.html

Weitere Informationen

Dr. med. Arnd Giese, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Notfallmedizin, Universitätsklinikum Marienhospital Herne, 02323/4991551, arnd.giese@rub.de

Angeklickt

Universitätsklinikum Marienhospital Herne
http://www.marienhospital-herne.de

Redaktion: Daniel Duhr

Media Contact

Dr. Josef König idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer