Wie man fährt, so zahlt man seine KFZ-Versicherung

Dabei beeinflusst der Fahrer den Preis seiner Versicherung durch die Wahl der befahrenen Straßen, seine Geschwindigkeit, die Tageszeit und durch das eigene, regelkonforme Fahrverhalten.

Könnte so ein System auf dem deutschen Markt funktionieren? Das erforschen derzeit Prof. Dr. Torsten J. Gerpott und Dipl. Kff. Sabrina Berg vom Lehrstuhl für Telekommunikationswirtschaft der Universität Duisburg-Essen in einer Studie.

Herzstück des PAYD-Systems ist die so genannte Black Box. Sie übermittelt Fahrtdaten entweder per GPS Signal oder offline an die Versicherung. Diese kann Beiträge dann gerechter ermitteln – wer wenig, verkehrsregelkonform und dazu noch vorausschauend fährt, zahlt weniger. Auch junge Fahrer könnten so schnell ihre Prämie senken. Durch den Einsatz der Black Box hat der Versicherungsnehmer außerdem die Möglichkeit, auf Zusatzdienste wie etwa eine Notruf-Funktion, Diebstahlsicherung und Unfallhergangsrekonstruktion zuzugreifen. „Technisch gesehen gehört ein derartiges Fahrzeug-Tracking im professionellen Güterverkehr bereits längst zum Standard“, erläutert Prof. Gerpott.

Welche Faktoren haben Einfluss auf die Bereitschaft, PAYD zu nutzen? Gemeinsam mit der Universität Stuttgart arbeiten die UDE-Wissenschaftler in dem Sonderforschungsbereich „NEXUS“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). „Damit PAYD-Angebote so entwickelt werden, dass sie Privatkunden auch tatsächlich nachfragen, ist es wichtig, mehr über deren Erwartungen und Zahlungsbereitschaft zu erfahren“, erläutert Projektleiterin Sabrina Berg.

Aus diesem Grund planen Prof. Gerpott und sein NEXUS Team eine Befragung möglichst vieler Pkw-Fahrer – unabhängig davon, ob sie bereits von PAYD gehört haben oder nicht. Bis zum 15. Januar 2010 geht das Forscherteam online auf private Autofahrer zu. Mitmachen können diese unter http://unipark.de/uc/payd/. Die Teilnahme an der Umfrage wird mit der Verlosung von drei Handys des Typs HTC Tattoo belohnt.

Weitere Informationen:

Prof. Torsten J. Gerpott, Tel.: 0203/379-3109, torsten.gerpott@uni-due.de;
Dipl.-Kff. Sabrina Berg, Tel.: 0203/379-3997, sabrina.berg@uni-due.de
Redaktion: Isabelle De Bortoli, Tel. 0203/379-2430

Media Contact

Beate Kostka idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer