Luftverschmutzung steigert Risiko für Herzkranke
Luftverschmutzung behindert die Fähigkeit des Herzens, elektrische Signale zu leiten. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Harvard University gekommen.
Der Kontakt mit winzigen Partikeln – kleinen Mengen von Chemikalien, die durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehen – führte bei 48 Herz-Patienten zu Besorgnis erregenden Veränderungen der Herzkurven. Partikelverschmutzung ist laut BBC bereits als Faktor bekannt, der das Risiko eines Herzanfalls erhöhen kann. Die in dem Fachmagazin Circulation veröffentlichten Studienergebnisse scheinen diese Annahme zu bestätigen. Die festgestellten Veränderungen der Herzkurven waren für eine schlechte Sauerstoffversorgung des Herzens charakteristisch.
Die EKGs der Patienten, die kurz zuvor aufgrund eines Herzanfalls, einer instabilen Angina oder sich verschlechternden Symptomen einer koronaren Herzerkrankung ins Krankenhaus eingeliefert worden waren, wiesen unübliche Veränderungen, eine Depression des ST-Segments auf. Patienten, die einen Herzanfall hinter sich hatten, verfügten innerhalb von einem Zeitraum von zehn Monaten über die größten Veränderungen. Die American Heart Association hat bereits Empfehlungen ausgesprochen, dass manche Herzpatienten, vor allem jene die einen Herzanfall erlitten haben, erst zwei oder drei Wochen nach Verlassen des Krankenhauses wieder Autofahren sollten. Vor allem sollten sie aber starken Verkehr meiden, da er zu viel Stress verursacht.
Die leitende Wissenschaftlerin Diane Gold betonte, dass weitere Studien erforderlich seien, um genau zu erforschen, welche Mechanismen hinter der verschmutzungsbedingten Depression des ST-Segments stehen. Die wahrscheinlichsten Erklärungen seien jedoch eine nicht ausreichende Versorgung des Herzens mit Blut oder ein entzündeter Herzmuskel.
Laut dem Kardiologen David Newby von der University of Edinburgh gibt es umfangreiche Daten, die zeigen, dass das Leben in einer stark verschmutzten Region das Entstehen einer kardiovaskulären Erkrankung begünstigt. „Die Verschmutzungswerte in der Studie waren noch nicht einmal besonders hoch, trotzdem waren bereits deutliche Veränderungen nachweisbar.“ Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO ist die Luftverschmutzung jährlich weltweit für drei Millionen Todesfälle verantwortlich.
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