Logistik aus einem Guss für Filiale und Online-Shop: Studie zu Trends im Multi-Channel-Handel

Mit den logistischen Herausforderungen solcher Geschäftsmodelle haben sich Wissenschaftler der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) in der dazu bislang größten Studie im deutschsprachigen Raum beschäftigt.

Diese gibt einen repräsentativen Überblick über die aktuellen logistischen Strukturen des Multi-Channel-Handels, beschreibt die Netzwerke sowie die praktizierten Prozesse und veranschaulicht dabei die Planungsprobleme in Lager, Distribution, Filiale und Versand.

Welche Vorteile bringt es, wenn die für Filiale und Online-Shop nötigen Logistikprozesse übergreifend gemanagt werden? Welche Herausforderungen ergeben sich in der gemeinsamen Kommissionierung von Lieferungen für Filial- und Versandkunden? Welche Trends gibt es bezüglich der Ausgestaltung von Lieferwegen und Liefergeschwindigkeit?

Solche und weitere Fragen diskutierten Prof. Dr. Heinrich Kuhn, Prof. Dr. Alexander Hübner und Andreas Holzapfel vom Bereich Supply Chain Management an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät mit bundesweit 28 renommierten Händlern aus dem Non-Food-Bereich und fünf namhaften Logistik-Dienstleistern. Gesprächpartner waren insgesamt 42 Vorstände, Geschäftsführer und Bereichsleiter, die in persönlichen, leitfadengestützten Experteninterviews zwischen Mai und August dieses Jahres befragt wurden.

Die Optimierung der Lieferwege zum Kunden und die Verkürzung der Lieferzeiten bilden für die Befragten derzeit eine der herausragenden Handlungsfelder der so genannten Multi-Channel-Logistik. Die Schaffung von Bestandstransparenz und die Integration und Allokation der Bestände bewegen als weitere Top-Themen die Händler. Die Forscher kommen jedoch zu dem Ergebnis, dass diese Bestrebungen nur dann erfolgreich umgesetzt werden können, wenn es gelingt, die IT-Systeme und die kanalübergreifenden Logistikprozesse zu integrieren.

Händler greifen zur Abwicklung des Online-Kanals oft auf externe Dienstleister zurück. Lediglich ein Drittel der Händler betreibt die Lager für beide Kanäle selbst. Diese Unternehmen vertrauen auf ihre eigene Logistikkompetenz und nutzen Synergieeffekte. Ein weiteres Drittel hat demgegenüber das Online-Lager an externe Dienstleister vergeben und wickelt das stationäre Geschäft selbst ab. „Insbesondere stationäre Händler gehen diesen Weg in der Frühphase des Online-Geschäfts, um sich Prozesse und Ressourcen risikominimierend einzukaufen und schnell am Markt vertreten zu sein“, so die Autoren.

Die in der Studie erfassten Handlungsoptionen und Entwicklungspfade spiegeln die Eckpfeiler möglicher Logistikstrategien im wachsenden Umfeld des Multi-Channel-Handels wider. Die Studie zeigt und analysiert dabei die Champions des Multi-Channel-Geschäfts, welche die Kanäle bereits jetzt integriert betreiben und somit merkliche kanalübergreifende Synergien nutzen und gegenüber der Konkurrenz erhebliche Wettbewerbsvorteile erzielen.

Die Strukturen und die aktuellen Entwicklungsstadien der Multi-Channel-Händler werden in der jetzt erschienen Publikation ausführlich beschrieben und analysiert. Die Autoren beschreiben darüber hinaus erfolgsversprechende Entwicklungspfade der Multi-Channel-Logistik. Die Untersuchung bietet somit sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Akteure wertvolle Anregungen und erfolgsversprechende Handlungsoptionen.

Weitergehende Informationen zur Studie sind unter http://www.multichannellogistik.net zu finden.

Hinweis an Medienvertreter: Kostenlose Probeexemplare der Studie könnten per Mail an handelslogistik@ku.de bestellt werden.

Media Contact

Constantin Schulte Strathaus idw

Weitere Informationen:

http://www.multichannellogistik.net

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