Lange und laut – internationale Studie belegt intensives Musikhören über MP3-Player und Handy

91 Prozent der deutschen Teenager hören Musik über MP3-Player und Handy, elf Prozent davon mehr als drei Stunden pro Tag. Weitere elf Prozent tun dies bei der maximal möglichen Lautstärke.

Dies sind nur einige der Ergebnisse einer internationalen Studie von Hear the World, die eindrucksvoll belegt, wie intensiv besonders Jugendliche, aber auch viele Erwachsene Musik über Kopfhörer konsumieren. Dabei ist sich die Mehrheit der Befragten der möglichen negativen Konsequenzen für das Gehör bewusst. Wie gravierend die Folgen speziell für junge Menschen sein können, zeigt eine von der Krankenkasse DAK vorgelegte Untersuchung. Diese belegt, dass die Zahl der versicherten Kinder und Jugendlichen, denen seit 2005 ein Hörgerät verschrieben wurde, um 38 Prozent gestiegen ist.

Im Rahmen einer internationalen Studie hat Hear the World, eine weltweite Initiative des führenden Hörgeräteherstellers Phonak, in Deutschland, Frankreich, Italien, der Schweiz, Großbritannien und den USA über 4.400 Menschen im Alter von 14 – 65 Jahren zu ihren Hörgewohnheiten befragt. Hier einige Ergebnisse im Überblick:

– Zehn Prozent der Deutschen hören täglich Musik über MP3-Player und Handy. Weltweiter Spitzenreiter sind die USA mit 18 Prozent, gefolgt von Großbritannien mit 16 Prozent.

– In der Gruppe der deutschen Teenager sind es 36 Prozent, die täglich über MP3-Player und Handy Musik hören. Spitzenreiter sind die Jugendlichen in Italien mit 52 Prozent, gefolgt von der Schweiz mit 46 Prozent.

– Über 80 Prozent der Deutschen hören Musik lauter als 50 Prozent der maximal möglichen Lautstärke, 6 Prozent davon hören bei voller Lautstärke. Bei den deutschen Teenagern sind es sogar elf Prozent, die ihre MP3-Player und Handy bis zum Anschlag aufdrehen.

– Die durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer beträgt bei über der Hälfte der befragten Deutschen mehr als eine Stunde, elf Prozent der deutschen Teenager bringen es sogar auf über drei Stunden.

Gravierende gesundheitliche Folgen

Immer mehr junge Menschen sind heute von Hörverlust betroffen – Tendenz weiter steigend. Experten führen diesen Trend, neben einem generell erhöhten Lärmpegel in unserem Alltag, auf eine stark zunehmende Mediennutzung zurück. „MP3-Player gehören heute bei Jugendlichen einfach dazu. Das Problem: Oft wird ein Schallpegel von >90 dB, ab dem das Gehör nachhaltig geschädigt werden kann, überschritten – und das über einen längeren Zeitraum“, erläutert Professor Patrick Zorowka, geschäftsführender Direktor der Universitätsklinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen an der Universität Innsbruck. „Dem Gehör fehlt die Möglichkeit, sich nach einer zu hohen Belastung und ungenügender Lärmpause zu erholen. Die meisten Menschen wissen zwar, dass zu laute Musik das Gehör schädigt. Ihnen ist dabei aber oft nicht bewusst, dass Hörschäden irreversibel sind – und das unabhängig vom Alter.“

Abgesehen von den langfristigen Folgen, die erst in einigen Jahren sichtbar werden, zeichnen sich heute schon erste gesundheitliche Konsequenzen ab. Eine von der Krankenkasse DAK vorgelegte Untersuchung zeigt, dass die Zahl der versicherten Kinder und Jugendlichen, denen seit 2005 ein Hörgerät verschrieben wurde, um 38 Prozent gestiegen ist. Weltweit geht die WHO von 170 Millionen Kindern aus, die auf eine Hörhilfe angewiesen sind, um eine normale Hör- und somit Sprachentwicklung durchlaufen zu können.

Musik genießen – mit Vernunft und der 60/60 Regel

Eines ist klar: Musikhören über MP3-Player und Handy ist schon lange kein Trend mehr, sondern gehört über alle Altersgruppen hinweg zum Alltag. Viele Eltern werden jetzt in der Vorweihnachtszeit wieder MP3-Player auf dem Wunschzettel ihrer Kinder finden. Deshalb sind Eltern gefordert, ihren Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit MP3-Player und Musik-Handy – und damit auch dem Gehör – zu vermitteln. „Hörschäden sind besonders wahrscheinlich, wenn Musik zu laut und über einen zu langen Zeitraum gehört wird. Wer sich vor einem späteren Hörverlust schützen möchte, sollte als Faustregel Musik pro Tag nicht länger als 60 Minuten bei einer Lautstärke von 60 Prozent des Maximalvolumens eines MP3-Players konsumieren. Dabei spielt natürlich auch die allgemeine Lärmbelastung im Alltag eine Rolle: Wer beispielsweise täglich starkem Lärm am Arbeitsplatz oder Verkehrslärm ausgesetzt ist, sollte seinem Gehör entsprechend mehr Ruhepausen gönnen“, so Professor Zorowka. Darüber hinaus lässt sich mit der Wahl der richtigen Kopfhörer ein wichtiger Beitrag zum Schutz des Gehörs leisten. Hochwertige Modelle blenden Umgebungslärm effektiv aus und sorgen so für Musikgenuss bei geringeren Lautstärken – was weniger Belastung für das Gehör bedeutet.

Neben der Prävention von Hörverlust engagiert sich Hear the World in der Aufklärung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen über die Bedeutung guten Hörens. Zudem informiert Hear the World regelmäßig über Ursachen und den Umgang mit einem Hörverlust sowie über technologische Lösungen. Auf der Website der Initiative www.hear-the-world.com werden umfassende Informationen rund um gutes Hören, Hörminderungen und die entsprechenden Lösungen bereitgestellt. Ein Expertenpanel bestehend aus führenden Hals-, Nasen- und Ohrenärzten sowie Hörgeräteakustikern beantwortet zudem Fragen rund um die Themen Hören und Hörverlust.
Über Hear the World
Hear the World ist eine weltweite Initiative vom führenden Hörgeräte-Hersteller Phonak, die das Bewusstsein für die Themen Hören und Hörverlust fördert. Die Initiative adressiert soziale und emotionale Konsequenzen von Hörverlust und informiert über Prävention und Lösungen für ein Problem, das 16% der Weltbevölkerung betrifft. Bryan Adams, Annie Lennox, Sting, Plácido Domingo und weitere renommierte Persönlichkeiten unterstützen Hear the World als Botschafter. Im Rahmen der Hear the World Initiative hat Phonak die gemeinnützige Hear the World Foundation gegründet, um die Lebensqualität von Personen mit Hörverlust durch finanzielle Mittel und die Bereitstellung von Hörsystemen zu verbessern. Die Stiftung engagiert sich sowohl in der Prävention als auch in der Unterstützung der von Hörminderung Betroffenen und deren Familien.

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