Lachen ist gesund – wissenschaftlich belegte Zusatzmedizin für Diabetiker

In einer aktuellen Studie belegen kalifornische Forscher jetzt erstmals den günstigen Einfluss von Lachen auf hormonelle Störungen am Beispiel des Diabetes: Eine zusätzliche halbe Stunde Heiterkeit („Mirthful Laugther“) am Tag führt zu messbaren Veränderungen im Hormonhaushalt. Diese wirken sich vorteilhaft auf den Krankheitsverlauf des Diabetes mellitus aus, so der Pressesprecher Professor Dr. med. Helmut Schatz der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE).

Die engen Verbindungen von Körper und Seele und die Wirkung des Gemütszustandes auf die Gesundheit werden bereits seit zwei Jahrzehnten von der Wissenschaft erforscht. Demzufolge löst Heiterkeit nicht nur seelische Spannungen, mobilisiert Lebensenergien und stärkt das emotionale Gleichgewicht. Sie wirkt sich auch positiv auf den Hormonhaushalt aus.

Beispielsweise steigert bereits die Vorfreude auf einen lustigen Film die Bildung des stimmungsaufhellend wirkenden Hormons Endorphin und vom Wachstumshormon. Dies stärkt das Immunsystem. Gleichzeitig sinkt die Ausschüttung von Stresshormonen, wie der Forscher Lee Berk von der Universität Loma Linda in Kalifornien herausfand. Seine neueste Untersuchung, die er kürzlich auf einer Tagung der American Physiological Society in New Orleans vorstellte, belegt jetzt erstmals den günstigen Effekt von Humor auf eine Diabeteserkrankung.

Gemeinsam mit dem Diabetesspezialisten Stanley Tan untersuchte Lee Berk zwanzig Menschen mit Diabetes mellitus, Blutfetterhöhung und Bluthochdruck. Die Hochrisiko-Patienten benötigten nicht nur mehrere Blutzuckermedikamente, sondern auch Blutdruck- und Cholesterinsenker. Der Hälfte der Patienten verordneten die Ärzte zusätzlich zu den Medikamenten eine halbe Stunde Heiterkeit täglich – in Form eines lustigen Films. Die positiven Auswirkungen zeigten sich bereits nach zwei Monaten bei einer Nachuntersuchung: Die 'Lachtherapie' hatte nicht nur die Konzentration der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin gesenkt. Auch die Laborwerte für Blutfette und Entzündungsreaktionen – beide fördern die Arterienverkalkung – besserten sich.

Nach einem Jahr war die Konzentration des vorteilhaften HDL-Cholesterins um ein Viertel angestiegen. Der Entzündungsmarker CRP war um zwei Drittel abgefallen. Die Unterschiede zur Vergleichsgruppe, deren Teilnehmer keine Videos erhalten hatten, waren deutlich. Die Humorstudie von Berk und Tan ist nach Meinung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie ernstzunehmende klinische Forschung. Nichts spricht dagegen, Heiterkeit mit in die Diabetes-Therapie zu integrieren..

Kontakt für Journalisten:

Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
Beate Schweizer
Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931 295, Fax: 0711 8931 167
Schweizer@medizinkommunikation.org

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer