KPMG: Sinkflug bei Spitzensteuersätzen gestoppt

Der weltweit durchschnittliche Einkommensteuerhöchstsatz fiel von 31,2 Prozent im Jahr 2003 auf 28,9 Prozent im Jahr 2009 und führte somit zu einer durchschnittlichen Senkung um 2,3 Prozentpunkte. Von 2008 bis 2009 ist trotz des wirtschaftlich schwierigen Umfelds ein Rückgang der durchschnittlichen Spitzensteuersätze um 0,3 Prozentpunkte zu verzeichnen.

Ernst Gröbl, Tax-Vorstand bei KPMG: „Auch wenn in den letzten sieben Jahren die Spitzensteuersätze stetig gesunken sind, ist davon auszugehen, dass spätestens jetzt der Sinkflug gestoppt ist.“ So gibt es bereits erste Anzeichen für eine Trendwende. Irland beispielsweise hat seinen Spitzensteuersatz schon in diesem Jahr um 5 Prozentpunkte auf 46 Prozent erhöht. Großbritannien hat beschlossen, in 2010 den Steuersatz für Top-Verdiener um 10 Prozentpunkte anzuheben.

Die Studie zeigt, dass nach wie vor die höchsten Einkommensteuersätze von Europäern entrichtet werden. Spitzenreiter ist dabei Dänemark mit einem Einkommensteuerhöchstsatz von 62,3 Prozent, dicht gefolgt von Schweden mit 56,7 Prozent (beide Einkommensteuersätze inkl. Sozialversicherungsabgaben) und den Niederlanden mit 52 Prozent. Auch Deutschland liegt mit einem Spitzensteuersatz von 45 Prozent im oberen Bereich.

Aussagekräftiger als die reinen Spitzensteuersätze ist allerdings die Steuerbelastung bei bestimmten Einkommenshöhen. Die Studie vergleicht deshalb auch die effektiven Steuersätze bei einem Einkommen von 100.000 USD und 300.000 USD. Im ersten Fall liegt Deutschland mit einem effektiven Steuersatz von 20,1 Prozent im europäischen Mittelfeld und damit vor Italien (33,5 Prozent), Großbritannien (25,4 Prozent) und Österreich (23,6 Prozent). Bei einem Einkommen von 300.000 USD schneidet Deutschland mit einer Steuerbelastung von 35,6 Prozent im europäischen Vergleich gut ab. Niedrigere effektive Steuersätze haben insbesondere Frankreich (23,0 Prozent), Schweiz (25,6 Prozent), Luxemburg (30,6 Prozent) sowie einige osteuropäische Staaten. Unter Berücksichtigung der Sozialversicherungsabgaben fällt auf, dass deutsche Top-Verdiener mit einer Gesamtbelastung von 40,9 Prozent besser da stehen als etwa in Frankreich mit 43 Prozent.

Pressekontakt:
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Marita Reuter/Thomas Blees
Tel.: (0 30) 20 68-11 18, Fax: (0 30) 20 68-11 48
E-Mail: mreuter@kpmg.com / tblees@kpmg.com

Media Contact

Thomas Blees KPMG

Weitere Informationen:

http://www.kpmg.com

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer