Kleine Schmuckstücke im Weltraum
Gemeinsame Information der Technischen Universität Berlin und des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ
Eine Konstellation von Kleinsatelliten kann die Signale der Navigationssatellitensysteme GPS und Galileo mit innovativen Methoden nutzen, um die Fernerkundung des Systems Erde wesentlich zu verbessern. Am 18.09.2009 wurden in Berlin die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Machbarkeitsstudie zum ersten MicroGEM-Satelliten vorgestellt, die gemeinsam von der Technischen Universität Berlin und dem Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ durchgeführt wurde. Die Studie wurde aus Mitteln der TSB Technologiestiftung Berlin und des GFZ gefördert.
MicroGEM (Microsatellites for GNSS Earth Monitoring) steht dabei dabei für Satelliten mit einer Masse von etwa 100 Kilogramm zur Fernerkundung der Erde. Solche Kleinsatelliten stellen eine relativ kosteneffektive Plattform für wissenschaftliche Instrumente dar. GNSS bedeutet Global Navigation Satellite System, eine Zusammenfassung der Satellitennavigationssysteme GPS und, zukünftig, Galileo. In den vergangenen Jahren konnten mit den GFZ-Satellitenmissionen CHAMP (CHAllenging Minisatellite Payload) und GRACE (Gravity Recovery And Climate Experiment) solche, auf Satellitennavigation beruhenden innovativen Fernerkundungstechniken bereits erfolgreich angewendet werden. MicroGEM knüpft an diese Missionen an und wird erstmals die Signale der zukünftigen Galileo-Satelliten für die GNSS-gestützte Atmosphären- und Ionosphärenfernerkundung im globalen Maßstab nutzen. Dadurch werden wesentliche Verbesserungen der Methode erwartet . Zusätzlich sollen erstmals GNSS-Signale zur Fernerkundung von Meeres- und Eisoberflächen eingesetzt werden.
Die besondere technologische Herausforderung von MicroGEM liegt darin, dass diese Kleinsatellitenmission als Vorläufer von zukünftigen Mehrsatellitensystemen mit wissenschaftlichen GNSS-Empfängern als Hauptnutzlast dienen soll. Mit derartigen Konstellationen kann die Anzahl der Messungen deutlich erhöht werden und eine bessere globale Abdeckung erreicht werden.
In enger Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlichen Instituten und regionaler Industrie wurde die Grundlage für ein Projekt gelegt, dessen Name auch als „kleines Juwel“ übersetzt werden kann. Das MicroGEM-Projekt vereint bewährte Technik mit Innovation in einer Weise, die mit geringem technologischen Risiko neue wissenschaftliche Ergebnisse mit globaler Relevanz liefern kann. Die bisherigen Arbeiten haben deutlich gezeigt, dass die in der Region Berlin Brandenburg vorhandene Raumfahrtexpertise in Wissenschaft und Wirtschaft in enger Zusammenarbeit sehr effektiv und erfolgreich genutzt werden kann.
Kontakt:
Dipl.-Ing. Goetz Kornemann, TU Berlin, Institut für Luft- und Raumfahrt,
Fachgebiet Raumfahrttechnik, Tel.: 030/ 314-79978, E-Mail:
goetz.kornemann@ilr.tu-berlin.de http://mailto:goetz.kornemann@ilr.tu-berlin.de
Dr. Jens Wickert, Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ,
Tel.: 0331-288 1758, E-Mail: wickert@gfz-potsdam.de
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Weitere Informationen:
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