IT-Studie belegt Trend zum »Internet der Dienste«

Das Internet der Zukunft ist das Internet der Dienste. Diese Meinung teilen sowohl Anbieter als auch Nutzer von Dienstleistungen, denn Services werden künftig genauso einfach bereitzustellen und zu nutzen sein, wie es heute bei Produkten der Fall ist.

Besonders im Bereich der Informationstechnologie (IT) schreitet die Virtualisierung der Geschäftswelt rapide voran. Dies bestätigt auch die neu erschienene Studie des Fraunhofer IAO, die auf einer Befragung von insgesamt 114 deutschen IT-Anbietern basiert.

Nach den Untersuchungen des Fraunhofer IAO geht der Trend zur Bereitstellung von Software über das Internet anstelle einer Installation vor Ort; »Software as a Service« (SaaS) wird für den deutschen IT-Markt zukünftig einen hohen Stellenwert einnehmen. Auch gehen die befragten IT-Unternehmen davon aus, dass Kunden in Zukunft verstärkt internetbasierte Dienstleistungen fordern werden.

Um dem dadurch steigenden Wettbewerbsdruck standzuhalten, sind neue Geschäftsmodelle erforderlich: »Die deutschen IT-Anbieter müssen ihre Geschäftsmodelle an das künftige Internet der Dienste anpassen«, erläutert Thomas Renner, Leiter des Competence Center Electronic Business am Fraunhofer IAO. »Nur so können sie ihre Wettbewerbsfähigkeit in einer sich wandelnden IT-Landschaft sichern.«

Aus Sicht der Unternehmen bieten internetbasierte Softwaredienstleistungen eine Reihe von strategischen Vorteilen. Neben dem Potenzial von SaaS als neuem Vertriebskanal bieten veränderte Abrechnungsmodalitäten (laufende Zahlungen statt einmaliger Installationsgebühr) erhöhte Planungssicherheit und Stabilität. Das wirtschaftliche Potenzial des Internets der Dienste in Deutschland wird jedoch noch unterschätzt. Als zentrale Herausforderungen sehen IT-Anbieter die Notwendigkeit, Kunden von der Datensicherheit internetbasierter Softwaredienstleistungen zu überzeugen, eine ausreichende Zahl an Kunden für entsprechende Angebote zu gewinnen und langfristig zu binden.

Um am Markt erfolgreiche internetbasierte Softwaredienstleistungen anbieten zu können, sind insbesondere standardisierte Datenformate notwendig: »Bei der Entwicklung des Internets der Dienste ist Standardisierung eine der wichtigsten Aufgaben, denn nur so kann ein sinnvolles Zusammenspiel der künftig angebotenen Dienste erreicht werden«, erklärt Dr. Orestis Terzidis, Direktor SAP Research Center Karlsruhe. »Deshalb werden zum Beispiel im Rahmen des THESEUS-Forschungsprogramms genau solche Standards, etwa die Unified Service Description Language (USDL), erarbeitet.«

Die Studie »Geschäftsmodelle im Internet der Dienste – Trends und Entwicklungen auf dem deutschen IT-Markt« umfasst neben Trendaussagen zu deutschen Angeboten im Internet der Dienste detaillierte Auswertungen zur Realisierung von SaaS-Angeboten. Sie ist als Printversion zum Preis von 49 € im IAO-Shop sowie als kostenfreier Download unter www.itbusinessmodels.org erhältlich.

Media Contact

Claudia Garád Fraunhofer-Institut

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue Industrie-4.0-Lösung für niedrigschwelligen Zugang zu Datenräumen

»Energizing a Sustainable Industry« – das Motto der Hannover Messe 2024 zeigt klar, wie wichtig eine gleichermaßen leistungsstarke und nachhaltige Industrie für den Fertigungsstandort Deutschland ist. Auf der Weltleitmesse der…

Quantenpräzision: Eine neue Art von Widerstand

Physikforschende der Universität Würzburg haben eine Methode entwickelt, die die Leistung von Quantenwiderstands-Normalen verbessern kann. Sie basiert auf einem Quantenphänomen namens anomaler Quanten-Hall-Effekt. In der industriellen Produktion oder in der…

Sicherheitslücke in Browser-Schnittstelle erlaubt Rechnerzugriff über Grafikkarte

Forschende der TU Graz waren über die Browser-Schnittstelle WebGPU mit drei verschiedenen Seitenkanal-Angriffen auf Grafikkarten erfolgreich. Die Angriffe gingen schnell genug, um bei normalem Surfverhalten zu gelingen. Moderne Websites stellen…

Partner & Förderer