iMOVE erfasst erstmalig wirtschaftliche Bedeutung der deutschen Bildungsexporte

Bildung ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für innovationsorientierte Volkswirtschaften, vor allem im Dienstleistungsbereich. Folgerichtig steigt der weltweite Bedarf weiterhin stark. Während Bildung in Deutschland traditionell einen wichtigen gesellschaftlichen Rang einnimmt und Deutschland als Bildungsstandort auch international einen sehr guten Ruf genießt, gewinnt die wirtschaftliche Betrachtung des Bildungssektors allerdings erst seit wenigen Jahren größere Bedeutung.

Mit der Studie „Die wirtschaftliche Bedeutung deutscher Bildungsexporte“ hat iMOVE eine Studie herausgegeben, in der erstmalig der Versuch unternommen wurde, ein Konzept zu entwickeln, das den deutschen Bildungssektor mit seinen verschiedenen Branchensegmenten beschreibt und seine wirtschaftliche Bedeutung erfasst. Danach belaufen sich die deutschen Bildungsexporte auf rund 9,4 Millarden Euro. Damit gehört die Bildung zu den bedeutenden und bisher unterschätzten Dienstleistungsbranchen in Deutschland. Ihre Exporte übertreffen diejenigen von Versicherungsdienstleistungen (2,9 Millarden Euro), Werbe- und Messeleistungen (3,8 Millarden Euro) und Finanzdienstleistungen (9 Millarden Euro).

Die Ergebnisse legen nahe, dass sich Deutschland unter den drei bis fünf weltweit führenden Bildungsexportnationen befindet. Es ist davon auszugehen, dass die deutsche Exportstärke auch im Bildungsbereich in engem Zusammenhang mit der allgemein starken Marktposition der deuschen Wirtschaft steht. Bei einer kombinierten Betrachtung des Exports von Waren und Dienstleistungen ist Deutschland weltweit nach den USA führend.

In der neuen Studie erfolgt die Definition des deutschen Bildungssektors auf Basis der amtlichen Statistik und die Erfassung des Bildungsexports auf Grundlage der GATS-Klassifikation (General Agreement on Trade and Services). Zu den Erhebungsmethoden und Datengrundlagen zählen die amtliche Statistik und Branchenstudien.

Der Bildungssektor beinhaltet unter Exportgesichtspunkten in seinem Kernbereich die Branchensegmente Schulbildung, berufliche Aus- und Weiterbildung, Hochschulbildung, Deutschlehre und bildungsrelevante Warenexporte. Der erweiterte Bildungsbereich umfasst ferner Produktschulungen und bildungsrelevante Beratung. Innerhalb des Kernbereichs des Bildungssektors hat der Export beruflicher Aus- und Weiterbildungsangebote mit über 0,7 Millarden Euro einen besonderen Stellenwert, da dieses Branchensegment die größten direkten Exporteinnahmen aufweist.

Sowohl in Deutschland als auch international fehlen nach wie vor eine weltweit gültige Definition von Bildungsexporten und eine abgestimmte Erfassungsmethodik. Ein objektiver internationaler Vergleich von Bildungsexporten ist aufgrund fehlender Standards und unzureichender Datengrundlagen derzeit nicht möglich. In Deutschland ist der Bildungssektor nicht als Wirtschaftsbranche definiert und wirtschaftliche Kennzahlen zum Bildungsmarkt, besonders zum Bildungsexport, waren bislang nicht in geeigneter Form verfügbar. Die Studie gibt Handlungsempfehlungen zur zukünftigen Weiterentwicklung der Erhebungsmethodik und zur Verbesserung der Datengrundlage.

Die Studie kann kostenlos heruntergeladen werden unter:
www.imove-germany.de/publikationen-335.html.
Die Studie kann kann auch per E-Mail an info(at)imove-germany.de bestellt werden.

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