Hyperaktivitäts-Syndrom erhöht frühes Sterberisiko
Menschen mit einem Aufmerksamkeits-Defizit- beziehungsweise Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHD) haben ein erhöhtes Risiko eines frühen Todes. Das haben Forscher der Aarhus Universitet http://au.dk in einer aktuellen Studie herausgefunden. Die im internationalen Fachmagazin „The Lancet“ http://thelancet.com veröffentlichte Untersuchung gilt als die bisher umfangreichste zu ADHD und Sterblichkeit.
Über 32.000 Patienten untersucht
Das Team um Soren Dalsgaard analysierte fast zwei Mio. Krankenakten. Es handelte sich dabei um die medizinischen Aufzeichnungen aller Kinder, die in Dänemark zwischen 1981 und 2011 geboren wurden. 107 der 32.061 Patienten mit ADHD starben vor dem 33. Lebensjahr.
Das entsprach in etwa der doppelten Anzahl verfrühter Sterbefälle als bei Menschen ohne diese Krankheit. Faktoren wie Alter, psychiatrische Vorgeschichte und Beschäftigung wurden berücksichtigt. Unfälle aus Übermut waren nicht selten die Todesursache.
Das Risiko erhöhte sich weiter, wenn die Diagnose erst nach dem 18. Geburtstag gestellt. Dafür könnte laut den Forschern die Schwere der Erkrankungen verantwortlich sein. Das erhöhte Risiko könnte jedoch auch die Folge einer späten Diagnose sein.
Betroffene könnten in diesem Alter bereits zu einem risikoreicheren Lebensstil als ihre Altersgenossen neigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient jung stirbt, ist mit drei Fällen auf 1.000 Personen aber noch immer relativ gering.
Ergebnissse aber kein Grund zur Panik
Frühere Studien hatten bereits erste Zusammenhänge zwischen Aufmerksamkeitsstörungen und der Mortalität hergestellt. Die aktuelle Erhebung liefert jedoch genauere Informationen zu den Risiken und ihren möglichen Ursachen.
Experten wie Stephen Faraone von der SUNY Upstate Medical University http://upstate.edu betonen laut einem Bericht der „New York Times“, dass diese Studienergebnisse bei betroffenen Eltern keine Panik auslösen sollten. Vielmehr gehe es darum, ADHD zu erkennen und zu behandeln.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen
Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.
Neueste Beiträge
Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet
Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…
Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland
Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…
Bestandsmanagement optimieren
Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…