Gutes Verhältnis zum Lehrer verbessert Noten

Wenn sich Lehrer und Schüler gut verstehen, ist das Lernergebnis deutlich besser. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der University of Missouri MU.

Studenten und Schüler, die eine positive Bindung zum Pädagogen hatten, schnitten in Prüfungsarbeiten deutlich besser ab. Die Forscher um Christi Bergin von College of Education an der MU sehen in der Bildung solcher Gemeinschaften einen einfachen, kostengünstigen und effektiven Weg zur Erreichung besserer Lernerfolge.

„Das ist ein klares und nachvollziehbares Studienergebnis“, so Andrea Richter von der Schulpsychologie-Bildungsberatung beim Landesschulrat Niederösterreich im pressetext-Gespräch. Ein hoher Wohlfühlfaktor führt zu einer besseren Leistung. Das gilt auch im Arbeitsleben und sei eine normale menschliche Reaktion. „Menschen sind soziale Wesen, die in ein Umfeld eingebettet sind. Das Umfeld hat großen Einfluss auf die Arbeit.“ Im Rahmen der Lehrerausbildung werde daher Wert darauf gelegt, dass Pädagogen in der Lage sind, auf Kinder einzugehen. Es sei ein wesentlicher Faktor bei der Auswahl, dass ein Lehrer Kinder mögen und ihnen positiv zugewandt sein muss. „Nur so kann eine gute Beziehung entstehen“, betont die Psychologin. Wie auch im normalen Arbeitsleben müsse die Chemie zwischen Lehrer und Schüler stimmen.

„In einer Zeit der Verantwortlichkeit ist eine verstärkte Lehrer-Schüler-Beziehung nicht nur ein Zusatz, sondern ein fundamentaler Grundsatz“, meint die US-Forscherin Bergin. In allen Bereichen sei eine positive Beziehung zwischen Ausbildenden und Schülern eine Bereicherung, die sich auch in besseren Leistungen manifestiert. Zudem sei zu bemerken, dass Kinder mit konfliktreichen Lehrer-Beziehungen weniger gerne die Schule besuchen und weniger zielstrebig sowie weniger kooperativ in der Klassengemeinschaft sind. Auch auf die generell höhere soziale Kompetenz bei Kindern, die in gutem Verhältnis mit Lehrern stehen, weisen die Studienautoren hin.

„Um ein guter Lehrer zu sein, müssen die Pädagogen auf die Kinder eingehen und ihnen ebenso Vertrauen und Respekt entgegenbringen“, meint David Bergin, Erziehungspsychologe und Studien-Co-Autor. Es sei wichtig für Schulen, dass die Schüler sich sicher und wertgeschätzt fühlen. „Erst das ermöglicht ihnen die intellektuellen und sozialen Herausforderungen anzunehmen und neue Ideen zu entwickeln.“

Wie das Erziehungssystem dann im weiteren Bildungsweg – also auf Universitäten – aussieht, sei in erster Linie eine politische Entscheidung, meint Richter. Es stelle sich die Frage, was man haben möchte. „Entweder es geht darum, den generellen Bildungsstand zu heben und eine allgemein zugängliche Universität zu haben oder man will eine nach strenger Selektion, bei der nur ein beschränkter Zugang besteht“, so Richter.

Letztlich komme es dann aber doch noch auf die Einstellung des Professors an, der vor einem übervollen Lehrsaal unterrichtet und an das Auditorium die Botschaft schickt: „Nur ein kleiner Prozentsatz von ihnen wird das Ende des Semesters erfolgreich beschließen“ oder „Es freut mich, dass so viele sich für diese Fachrichtung entschieden haben.“

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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