Günstig und gut: lizenzfreier Überblick in der Datenflut

Der Markt für Open Source Datenanalysewerkzeuge ist sehr dynamisch, und die angebotenen Lösungen weisen eine rasante Entwicklung auf.

Die freien Werkzeuge sind bereits in der Lage, große Teile der Analysefunktionen abzudecken, die Anwender heute von Business Intelligence erwarten. Gerade hinsichtlich Sicherheit, Stabilität und Performance haben die Tools stark aufgeholt. In puncto Anpassbarkeit und Offenheit sind die untersuchten Softwareprodukte – der Natur der Sache geschuldet – kommerziellen Alternativen häufig sogar eine Nasenlänge voraus.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine vergleichende Studie der Professur Wirtschaftsinformatik II der TU Chemnitz unter Leitung von Prof. Dr. Peter Gluchowski, die in Zusammenarbeit mit dem Business Application Research Center (BARC) in Würzburg durchgeführt wurde.

„Die globale Wirtschaft ächzt unter der derzeitigen Finanzkrise. In Zeiten wie diesen wird nicht nur gerne Zurückhaltung bei geplanten Investitionen geübt, sondern auch verstärkt auf Potenziale für mögliche Kosteneinsparungen geachtet. Auch vor dem Business Intelligence-Sektor machen diese Überlegungen nicht Halt“, so Gluchowski. Business-Intelligence-Systeme kommen in Unternehmen zum Einsatz, um die Datenflut beherrschbar zu machen. Sie sollen eine systematische Analyse vielfältiger Informationen und Kennzahlen erlauben und dadurch Führungskräfte bei Entscheidungen unterstützen. Mit ihnen lassen sich also elektronisch vorliegende Daten sammeln, auswerten und darstellen. Open Source-Werkzeuge können lizenz- und kostenfrei genutzt und an eigene Anforderungen angepasst werden.

Verstärkt treten Kosten-Nutzen-Betrachtungen in den Vordergrund, wenn es darum geht, vorhandene Systeme zu erweitern oder neue Softwarewerkzeuge einzusetzen. Während sich der Nutzen nicht immer nachvollziehbar quantifizieren ließen – wie hoch ist der Wert der besseren, schnelleren oder genaueren Information? – sind die Kosten meist klar und gut berechenbar. Vor diesem Hintergrund stehen auch die Business Intelligence-Softwareprodukte auf dem Prüfstand. „Inzwischen sind nicht nur kostengünstige Produkte am Markt verfügbar, die in der Vergangenheit vor allem durch mittelständische Unternehmen intensiv genutzt wurden, sondern es existiert auch ein breites Spektrum leistungsfähiger Open Source Business Intelligence-Werkzeuge für unterschiedliche Aufgabenstellungen in der unternehmensweiten Datenintegration und -analyse“, erklärt Gluchowski. Zwar ließen sich in der Studie der Chemnitzer Wirtschaftsinformatiker aufgrund der teilweise unterschiedlichen Schwerpunktsetzung keine klaren Gewinner und Verlierer ermitteln, allerdings konnten die Stärken und Schwächen und damit potenzielle Einsatzbereiche der einzelnen Werkzeuge klar herausgearbeitet und voneinander abgegrenzt werden.

Eine weitere Ausweitung der Funktionsumfänge der Programme sei zu erwarten, auch wenn die vollständige Angleichung an das Funktionsspektrum kommerzieller Werkzeuge derzeit nicht in Sicht ist, so die Studie. „Es lässt sich feststellen, dass vor allem für die Entwicklung fachlich spezialisierter Lösungen in Eigenregie Open Source Business Intelligence-Werkzeuge eine solide Ausgangsbasis bilden können“, resümiert Gluchowski. Auf Grund der Resonanz von Seiten der Anwender wie auch der Anbieter soll die Studie fortgeführt und laufend aktualisiert werden.

Einblicke in die Ergebnisse:
http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/wi2/literatur/OSS.php
Bibliographische Angaben: Peter Gluchowski, Christian Schieder: Open Source Business Intelligence. Acht quelloffene Werkzeuge für Reporting, OLAP und Data Mining im Vergleich, München 2009, 280 Seiten, Oxygon Verlag, ISBN 978-3-937818-41-2, Preis: 417,30 Euro

Weitere Informationen erteilt Christian Schieder, E-Mail christian.schieder@wirtschaft.tu-chemnitz.de, Telefon 0371 531-35792

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Katharina Thehos idw

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