Green Storage steckt beim Mittelstand noch in den Kinderschuhen

Wachsende Datenmengen und steigende Strompreise zwingen mittelständische Unternehmen, über die Energieeffizienz ihrer Speichersysteme nachzudenken – so die Theorie. In der Praxis gehört der Faktor Stromverbrauch beispielsweise beim Kauf von Datenspeichern noch längst nicht zu den ausschlaggebenden Kriterien.

Hier sind etwa die Zuverlässigkeit oder der Preis eines Systems die bestimmenden Faktoren. Zu diesem und weiteren Ergebnissen kommt eine gemeinsame Befragung der PR-Agentur Fleishman-Hillard und des Fachmagazins speicherguide.de unter 262 Managern und IT-Fachleuten kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die mit dem Marktforschungsinstitut Smart-Research durchgeführt wurde.

Green Storage – generelles Bewusstsein vorhanden

Befragt nach dem Stellenwert, den IT-Spezialisten Green Storage in ihrem Unternehmen zumessen, antworteten mit 52% mehr als die Hälfte der Befragten, dass umweltfreundliche Speichertechnologien für sie eine mittlere Bedeutung haben. Knapp ein Fünftel (18%) räumt diesen sogar eine hohe, 5% eine sehr hohe Bedeutung ein. Letztere kaufen bereits sogar gezielt „grüne“ Speicherlösungen. Im Umkehrschluss spielt Green Storage nur in 19% der befragten Unternehmen keine Rolle.

Bei den Energiekosten fehlt der notwendige Durchblick

Knapp die Hälfte der Befragten (49%) schätzt, dass der Anteil der IT-Storage-Umgebung am Gesamtstromverbrauch der IT-Abteilung weniger als 20% beträgt; weitere 20% der Befragten gehen von einem Anteil zwischen 21% und 50% aus. Wiederum 21% der Teilnehmer geben offen zu, sich über die Höhe dieses Anteils nicht im Klaren zu sein. Ein Drittel der Umfrageteilnehmer (33%) ist nicht imstande einen Euro-Betrag für die jährlichen Stromkosten der Speicherinfrastruktur zu schätzen, was zeigt, dass das Thema Energieeffizienz im Bewusstsein der Verantwortlichen bislang allenfalls eine Nebenrolle spielt.

Stromverbrauch bei Kaufentscheidung lediglich untergeordnetes Kriterium

Angesichts der schwierigen Berechenbarkeit des Faktors Energiekosten überrascht es nicht, dass der Stromverbrauch als Kriterium beim Kauf von Datenspeichern für die Befragten bei acht zur Auswahl gestellten Merkmalen mit 12% der Nennungen lediglich Rang sieben belegt. Zuverlässigkeit hingegen ist hier mit 77% das mit Abstand wichtigste Kriterium, gefolgt von Leistungsfähigkeit und Preis mit jeweils 49%. Danach folgen Skalierbarkeit (34%), Bedienbarkeit (29%) sowie Zukunftssicherheit. Die Verwaltungskosten bilden mit 5% der Nennungen das Schlusslicht bei dieser Frage.

Karl Fröhlich, Chefredakteur und Herausgeber von speicherguide.de, erklärt sich das so: „Zwar ist Green Storage seit einiger Zeit in aller Munde und viele Unternehmen sind diesbezüglich sensibilisiert.

Dieses Bewusstsein bedeutet aber noch lange nicht, dass Stromverbrauch und Energieeffizienz in der Praxis bereits bestimmende Faktoren wären.“

Robert Belle, Associate Director und Leiter der Studie bei Fleishman-Hillard ergänzt: „Aus Sicht der Unternehmen haben Speicherlösungen vor allem leistungsstark, zuverlässig und günstig zu sein. Damit die Kalkulation aber nicht zur Milchmädchenrechnung wird, sollten gerade preissensible Mittelständler Folgekosten für Strom und Verwaltung in ihre Planung mit einbeziehen.“

Effizienzsteigerung: Speicherkonsolidierung und -virtualisierung mit größtem Potenzial

Auch wenn Speichermanagementstrategien wie etwa Virtualisierung erst von knapp einem Drittel der Befragten (29%) tatsächlich eingesetzt werden: mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer (57%) traut diesem Ansatz zu, die Energiekosten ihrer IT-Storage-Umgebung zu reduzieren. Ebenso viele erhoffen sich von der Konsolidierung bestehender Speichersysteme Einsparungen. Sehr konkret sind auch die Erwartungen hinsichtlich Daten-Deduplizierung beziehungsweise (Weiter-)Entwicklung eines Speichernetzwerks. Hier gehen 50% beziehungsweise 40% von einem konkreten Einsparpotenzial aus.

Die IT-Storage-Projekte der kommenden 12 Monate*

Dass ein gewichtiger Teil der befragten Mittelständler das Potenzial der erwähnten Speicherstrategien auch tatsächlich nutzen will, zeigen die Antworten zu den in den nächsten zwölf Monaten anstehenden IT-Storage-Projekten. Neben „Evergreens“ wie schnellerer Datenwiederherstellung (49%) und dem Erreichen kürzerer Backup-Zeiten (44%) stehen auch Verfahren mit Energiespar-Potenzial wie die Speicher-Konsolidierung (45%), die Speicher-Virtualisierung (37%) sowie die Daten-Deduplizierung (33%) in den Pflichtenheften zahlreicher Unternehmen. Eine revisionssichere Archivierung sowie die Hochverfügbarkeit der Daten haben jeweils 38% der Befragten auf ihrer To-do-Liste.

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Robert Belle presseportal

Weitere Informationen:

http://www.fleishmaneurope.de

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