Zu frühe Geburt kann Psyche gefährden

Zu früh geboren zu werden, steht mit einem erhöhten Risiko bei einer Reihe von psychischen Problemen sehr viel später im Leben in Zusammenhang.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des King's College London und des Karolinska Institutet. Bipolare Störungen, Depressionen und Psychosen sind laut den in den Archives of General Psychiatry http://bit.ly/K3aQdr veröffentlichten Forschungsergebnissen wahrscheinlicher. Insgesamt blieb das Risiko jedoch sehr gering. Es ist bei Kindern, die zu früh auf die Welt gekommen sind, jedoch höher.

Medizinische Fortschritte

Experten wie Andy Cole von Bliss http://bliss.org.uk argumentierten in einem Bericht der BBC, dass es in den vergangenen 40 Jahren große Fortschritte bei der medizinischen Versorgung von Frühchen gegeben hat. Eine voll ausgetragene Schwangerschaft dauert rund 40 Wochen. Eines von 13 Kindern wird jedoch zu früh geboren, das heißt vor der 36 Schwangerschaftswoche. Die Wissenschaftler analysierten die Daten von 1,3 Mio. Menschen, die zwischen 1973 und 1985 in Schweden geboren wurden.

Es zeigte sich, dass 10.523 Personen mit psychiatrischen Störungen ins Krankenhaus eingeliefert worden waren. 580 dieser Patienten waren zu früh auf die Welt gekommen. Die Forscher wiesen nach, dass die Wahrscheinlichkeit eines voll ausgetragenen Kindes mit einer derartigen Krankheit eingeliefert zu werden, bei zwei von 1.000 lag. Bei Kindern, die vor der 36 Schwangerschaftswoche geboren wurden, erhöhte sich das Risiko auf vier von 1.000, vor der 32. Schwangerschaftswoche steigerte es sich auf sechs von 1.000.

Meisten Frühchen absolut gesund

Kinder, die sehr viel zu früh auf die Welt gekommen waren, erkrankten mehr als sieben Mal so wahrscheinlich an einer bipolaren Störung und fast drei Mal so wahrscheinlich an Depressionen. Laut Chiara Nosarti, eine der Autorinnen der Studie, erklärt, dass die wirklichen Zahlen wahrscheinlich höher ausfallen, da leichtere Erkrankungen nicht zu einer Einlieferung ins Krankenhaus geführt haben dürften. Die Wissenschaftlerin betont aber auch, dass das Risiko gering ist und die meisten Frühchen absolut gesund sind. Sie geht davon aus, dass die Unterbrechung der normalen Entwicklung Auswirkungen auf das Gehirn der Kinder haben kann.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://www.kcl.ac.uk http://www.ki.se

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Eine neue Art der Kühlung für Quantensimulatoren

Stabilere Quantenexperimente werden an der TU Wien mit neuartigen Tricks möglich– durch ausgeklügeltes Aufspalten von Bose-Einstein-Kondensaten. Immer wieder hat man bei Quantenexperimenten mit demselben Problem zu kämpfen, egal ob es…

Eigenständiger Gedächtnistest per Smartphone kann Vorzeichen von Alzheimer erkennen

Digitaler Ansatz soll Weg für bessere Frühdiagnostik bereiten. Mit speziellen Testaufgaben auf dem Smartphone lassen sich „leichte kognitive Beeinträchtigungen“ – die auf eine Alzheimer-Erkrankung hindeuten können – mit hoher Genauigkeit…

Der Klang der idealen Beschichtung

Fraunhofer IWS transferiert mit »LAwave« lasergestützte Schallanalyse von Oberflächen in industrielle Praxis. Schallwellen können auf Oberflächen Eigenschaften verraten. Parameter wie Beschichtungsqualität oder Oberflächengüte von Bauteilen lassen sich mit Laser und…

Partner & Förderer