Fettsucht verdoppelt Multiple-Sklerose-Risiko

Wer als Teenager an Fettsucht leidet, der ist als Erwachsener einem erhöhten Multiple-Sklerose-Risiko ausgesetzt. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Harvard School of Public Health. Eine Studie, die 238.000 Frauen 40 Jahre lang begleitete, ergab, dass jene, die mit 18 fettsüchtig waren, über ein doppelt so hohes Risiko verfügten, an Multipler Sklerose zu erkranken. Das Gewicht als Kind oder Erwachsener spielten laut der in Neurology veröffentlichten Ergebnisse jedoch keine Rolle.

Das Team um Kassandra Munger wertete die Daten von Krankenschwestern aus, die an einer groß angelegten Studie zu Ernährung, Lebensstil und Gesundheit teilnahmen. Innerhalb der Laufzeit wurde bei 593 Frauen Multiple Sklerose diagnostiziert. Die Wissenschaftler verglichen das Risiko einer Erkrankung mit dem BMI im Alter von 18 Jahren.

Rauchen und Sport beeinflussen erhöhtes MS-Risiko nicht

Die Teilnehmerinnen wurden auch gebeten ihr Gewicht mit Diagrammen im Alter von fünf, zehn und 20 Jahren darzustellen. Es zeigte sich, dass Frauen, die mit 18 Jahren einen BMI von 30 oder mehr hatten, über ein doppelt so hohes Risiko verfügten. Die Ergebnisse blieben gleich, auch als Faktoren wie Rauchen und Sport berücksichtigt wurden.

Frauen, die mit 20 mehr gewogen hatten, verfügten ebenfalls über ein fast doppelt so hohes MS-Risiko. Frühere Studien haben hohe Vitamin-D-Werte mit einem verringerten Risiko in Verbindung gebracht. Die Wissenschaftler betonen laut BBC, dass Fettsucht mit niedrigen Werten dieses Vitamins in Zusammenhang steht. Sie nehmen an, dass Fettgewebe Substanzen produziert, die das Immunsystem beeinflussen. Auch damit könnte eine Verbindung zu einer möglichen Erkrankung hergestellt sein.

Vergleich mit Vitamin-Werten gefordert

Weitere Studien sollten eine Bestätigung für diese Annahme bei Männern und Menschen verschiedener ethnischer Gruppen untersuchen und einen Vergleich mit den Vitamin-Werten herstellen. Munger betonte, dass viele Studien darauf hinwiesen, dass die Pubertät bei der Entstehung der Krankheit eine wichtige Rolle spielen könnte. Die aktuellen Forschungsergebnisse stimmten mit diesen Annahmen überein.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.hsph.harvard.edu

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer