Zum Fernsehen ein paar Chips?

Frühstück, Mittagessen, zwischendurch eine Grillwurst und noch den Schokoriegel, nur ein kleiner, kalorienreduziert, gegen die Prüfungsangst bei der Matheklausur.

Dann noch vorbei an der Eisbude, die Sonne lacht und es geht doch nichts über eine Kugel Vanille und ein paar Sonnenstrahlen dazu. Dann die paar Kaugummis zwischendurch und die Häppchen im Supermarkt, toller Probierstand. Abends dann nur noch eine Gemüsesuppe, Öko, mit Tofueinlage. Vielleicht doch noch die Kuchenreste vom Sonntag, sonst werden sie schlecht.

Stopp! Haben Sie eigentlich schon mal überlegt, warum sie dieses oder jenes essen? Hunger, klarer Fall, werden Sie vielleicht spontan antworten. Das ist aber nicht immer der Fall, denn wir essen manchmal auch aus ganz anderen Motiven: weil es einfach schmeckt, die Langeweile uns plagt oder der Joghurt uns im Supermarkt als Megaangebot der Woche so angelacht hat, dass wir nicht widerstehen konnten. Wir essen auch aus Geselligkeit oder weil die Kinder einfach wieder das halbe Brot auf dem Teller gelassen haben, das einfach weg muss.

Das Angebot und die Verfügbarkeit von Lebensmitteln haben in den letzten Jahren stetig zugenommen. Bis zu 60.000 Produkte warten in den Supermärkten auf kaufwillige Kunden. Nicht immer machen wir uns bewusst, was so alles im Einkaufswagen landet und täglich in unserem Magen. Genau das wollen die Psychologinnen Stefanie Strohbach, Gudrun Sproesser und Prof. Dr. Britta Renner aus dem Fachbereich Psychologie wissen.

Sie betreuen das wissenschaftliche Forschungsprojekt EATMOTIVE. Hier geht es darum herauszufinden, warum wir uns für ein bestimmtes Nahrungsmittel entscheiden und warum ein anderes vielleicht liegen bleibt. Dabei geht es nicht nur um die Einkäufe, die wir tätigen, sondern um alles, was wir an einem Tag so essen. Der Kaffeeklatsch mit der Freundin wird ebenso notiert wie die Grillwurst an der Autobahnraststätte. Die Befragung wird online durchgeführt und nimmt etwa 30 Minuten in Anspruch. Mitmachen kann jeder, der Lust hat, einfach mal zu notieren, was er über einen Tag hinweg so alles isst, und was ihn dazu bewegt, all diese Lebensmittel zu essen. Im Anschluss an die Studie werden die Teilnehmer über die Gesamtergebnisse informiert. Eine individuelle Analyse ist nicht möglich, da die Teilnehmer anonym bleiben sollen.

Wer bei der Studie mitmacht, muss sich keine Sorgen machen, dass das kleine persönliche Ernährungstagebuch für einen Tag irgendwo anders landet als bei den Wissenschaftlern. „Alle Angaben bleiben natürlich anonym und werden nur zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet“, versichert Stefanie Strohbach.

Betrachten die beiden Psychologinnen ihr eigenes Essverhalten durch die Entwicklung des Fragenkataloges für die Studie anders? Beide schmunzeln. „Ja, man bekommt doch einen etwas anderen Blick auf das eigene Essverhalten, stellt fest, dass es nicht immer der Bärenhunger ist, der einen antreibt.“ Wer die Wissenschaftlerinnen unterstützen will und bei der Studie mitmachen möchte, braucht nur einen Internetzugang und muss die Adresse
http://www.uni-konstanz.de/eatmotive
anwählen.

Media Contact

Claudia Leitenstorfer idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-konstanz.de/eatmotive

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