Erste Ökobilanz zur Stahlproduktion

Die Studie von Siemens Corporate Technology betrachtet erstmals detailliert einzelne Umweltbelastungen wie Ressourcenverbrauch oder Treibhausgasemissionen. Das Ergebnis: Die Einzelbilanzen hängen vom Standort ab.

In Schwellenländern reduzieren Corex und Finex die Schadstoffemissionen besonders stark, wie die aktuelle Ausgabe des Forschungsmagazins Pictures of the Future berichtet.

Die traditionelle Stahlproduktion mit Hochofen, Kokerei und Sinteranlage verbraucht viel Energie und belastet die Umwelt. Siemens VAI hat deshalb die Verfahren Corex und Finex entwickelt, die ohne Koks und Sinter auskommen und erheblich weniger Schadstoffe emittieren. Bisher fehlte aber ein detaillierter Vergleich der Prozesse hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf einzelne Umweltaspekte. Die Ökobilanz nimmt nun jeden einzelnen Produktionsschritt unter die Lupe, angefangen bei Abbau und Transport von Eisenerz und Kohle bis hin zur Weiterverwendung der Nebenprodukte. Die Umweltbelastung ergibt sich aus der Menge der freigesetzten Schadstoffe. Sie wird für fünf Bereiche getrennt betrachtet: Versauerung, Erderwärmung, Ressourcenverbrauch, Ozonbelastung (Sommersmog) und Überdüngung.

Einen starken Einfluss auf die Bilanz hat die Herkunft des Stroms für die Produktion. Wird er – wie in China – mit schwefelhaltiger Kohle erzeugt, trägt das zur Versauerung bei. In diesem Fall fällt die Ökobilanz des Corex-Verfahrens sehr positiv aus, weil das im Prozess anfallende Gas zur Stromerzeugung weiterverwendet wird und daher weniger Strom zusätzlich benötigt wird. Im Finex-Verfahren wird das Gas noch innerhalb der Produktion wiederverwertet. Wegen ihrer effizienten Nutzung von Gas reduzieren Corex und Finex an Produktionsstandorten wie China die negative Auswirkung auf das Klima. An allen Standorten reduzieren Corex und Finex durch den Wegfall von Kokerei und Sinteranlage die Ozonbelastung deutlich.

An der Studie waren die Technische Universität Berlin, die Technische Universität Dänemark und die Montanuniversität Leoben in Österreich beteiligt. Für Siemens sind die Daten wertvolle Grundlagen, um seine Anlagen standortspezifisch zu optimieren. Corex und Finex sind Bestandteile des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen 2008 einen Umsatz von 19 Milliarden Euro erzielte. (IN 2009.06.3)

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer