Entwicklung der Erwerbschancen bei Älteren untersucht – Je nach Beruf unterschiedlich

Die Arbeitsmarktforscher PD Dr. Martin Brussig und Mirko Ribbat haben den Anstieg des Erwerbsaustrittsalters und insbesondere die Unterschiede zwischen den Berufen analysiert.

Ein Ergebnis: ein hohes Austrittsalter in einem Beruf muss nicht zwingend auf ein langes Erwerbsleben in dieser Beschäftigung deuten. Es kann auch Hinweis für die hohe „Aufnahmefähigkeit“ dieses Bereichs sein; das heißt, dass Personen erst am Ende ihres Arbeitslebens hier vorübergehend hineinströmen, nachdem sie ihren langjährigen Job aufgegeben haben. 

In der Spitzengruppe, in der die Beschäftigten vom Alter her am längsten arbeiten, überwiegen Dienstleistungen, darunter die Sozial- und Erziehungsberufe. Die „sonstigen Dienstleistungsberufe“ umfassen u.a. mit dem Gastgewerbe und der Reinigung zwei Bereiche mit Anlerntätigkeiten, für die kurze Einweisungen genügen. Es ist anzunehmen, dass sich diese Jobs für viele Ältere eignen, die aus ihren ursprünglichen Stellen ausgeschieden sind.

Am frühesten gehen Ältere im Hoch- und Tiefbau und Hilfsarbeiter. „Denkbar ist, dass mehr ältere Beschäftigte abgewandert sind, weil sie bessere Perspektiven in anderen Berufen gesehen haben. Angesichts der Risiken für einen prekären Altersübergang gerade für Bau- und Hilfsarbeiter wäre ein solches Verhalten jedenfalls rational“, meint Brussig.

Stark gestiegen ist das Austrittsalter in den Metallberufen. Ursache könnte die hier weit verbreitete Altersteilzeit sein, die mit ihrer Brückenfunktion den Beschäftigten geholfen hat, mit steigenden Altersgrenzen umzugehen. Auch Hochqualifizierte hören später auf. Vermutet wird, dass es in ihren Branchen verbreitet bessere Ressourcen zur Kompensation der Arbeitsbelastungen gibt.

Der Altersübergangs-Report des IAQ berichtet in unregelmäßiger Folge über Ergebnisse des „Altersübergangs-Monitors“, der von der Hans-Böckler-Stiftung und dem Forschungsnetzwerk Alterssicherung der Rentenversicherung gefördert wird.

Weitere Informationen: http://www.iaq.uni-due.de/auem-report/
PD Dr. Martin Brussig, Tel. 0203/379-3931, martin.brussig@uni-due.de

Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0170/8761608, presse-iaq@uni-due.de

Media Contact

Katrin Koster idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer