Employability-Studie der Universität Luxemburg belegt technische Kompetenz der Ingenieur-Bachelor

Allerdings wünschen sich die Arbeitgeber mehr fachübergreifende Kompetenzen in Fremdsprachen, Projektmanagement oder Teamarbeit sowie Nähe zur Berufspraxis von den Nachwuchs-Ingenieuren.

Das sind die Hauptergebnisse der ersten „Employability“-Studie der Universität Luxemburg in Zusammenarbeit mit dem „Institut Universitaire International de Luxembourg“ (lUIL), die mit Hilfe von Deloitte.Tax & Consulting und mit finanzieller Unterstützung des Europäischen Sozialfonds durchgeführt wurde.

Für die Studie wurden in einem ersten Schritt 107 Absolventen befragt, die im Oktober 2010 ihr Studium abgeschlossen hatten. Rund ein Drittel entschloss sich, nach dem Bachelor weiterzustudieren. Von denen, die in die Arbeitswelt einstiegen, fanden fast alle (95 Prozent) binnen der ersten sechs Monate nach ihrem Studienabschluss eine Arbeitsstelle, 60 Prozent sogar in weniger als zwei Monaten. Knapp zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) haben einen unbefristeten Arbeitsvertrag.

In einem zweiten Schritt äuβerten sich 17 verschiedene Arbeitgeber in 40 Einzelgesprächen über die bei ihnen beschäftigen Bachelor-Ingenieure der Universität Luxemburg. Besonders gute Noten erhielt das Studium von den Chefs für die technischen Kenntnisse der Absolventen, die doppelgleisige theoretische und berufsbezogene Ausbildung, die Flexibilität des Studiums, das auf viele verschiedene Einsatzbereiche vorbereitet sowie die mündlichen Fremdsprachenkenntnisse der Absolventen. Allerdings fordern die Arbeitgeber mehr Praktika von den Absolventen sowie mehr fächerübergreifende Kenntnisse in Finanz- und Projektmanagement. Auch sollten die Ingenieure sicherer im Verfassen von Texten sein, sicherer im Präsentieren werden und mehr Teamgeist zeigen.

„Unser erstes Ziel war, mit diesem Bachelorstudiengang eine solide technische Grundausbildung anzubieten. Dieses Ziel ist nun erreicht“, bilanziert Eric Tschirhart, akademischer Vizerektor der Universität Luxemburg. „Die Universität trägt den Rückmeldungen der Arbeitgeber bereits Rechnung und wird das Lehrprogramm entsprechend überarbeiten. Der Wille ist auf Hochschul- und auf Unternehmensseite da.“

So sind die Studiendirektoren nun dabei, gemeinsam mit der Industriellenvereinigung FEDIL eine Praktikumsbörse ins Leben zu rufen und fachübergreifende Schlüsselkompetenzen intensiver fördern. Geplant ist ein Pilotprojekt, in dem die Erstsemester ihre Stärken und Schwächen in Fremdsprachen oder „Soft skills“ freiwillig testen lassen und darauf aufbauend persönliche Empfehlungen zur Weiterentwicklung erhalten. Eine Marketingkampagne soll darüber hinaus den „Bachelor professionnel en Ingénierie“ bei Firmen wie bei Schülern bekannter machen.

Der „Bachelor professionnel en Ingénierie“ der Fakultät für Naturwissenschaften, Technologie und Kommunikation auf Campus Kirchberg ist ein anwendungsorientierter, dreijähriger Studiengang, der auf Deutsch und Französisch unterrichtet wird. Die Studierenden können aus zahlreichen Vertiefungsrichtungen wählen, darunter Elektrotechnik, Telekommunikation, Energie und Umwelt, konstruktives und planerisches Bauingenieurwesen, Mechanik und Mechatronik oder Europäisches Baumanagement.

Mehr Informationen zum Studiengang sind abrufbar im Internet unter http://bpi.uni.lu oder im Sekretariat des Studiengangs, Tel. 00352 46 66 44 5816

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Britta Schlüter idw

Weitere Informationen:

http://www.uni.lu/

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