Deutschlandweite Studie zur Tabakentwöhnung sucht weitere Teilnehmer

Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, kann dies im Rahmen der deutschlandweiten Studie „BisQuits“ (Brief Intervention Study For Quitting Smoking) tun: Wissenschaftler vergleichen dabei in drei Studiengruppen, wie effektiv ein Kompaktkurs über zwei Termine ist verglichen mit etablierten mehrwöchigen Entwöhnungskursen sowie mit einer kurzen Beratung zum Rauchstopp.

Bereits über 200 Rauchende nehmen an der Studie teil. In Heidelberg ist die Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Raucherambulanz, Abteilung Pneumologie und Beatmungsmedizin, Studienzentrum. Raucher, die älter als 18 Jahre sind, können sich wenden an Oberarzt Privatdozent Dr. Michael Kreuter, Tel.: 06221 / 396-2888, E-Mail: heidelberg@bisquits-studie.de.

„Der Großteil der Rauchenden ist mit dem eigenen Rauchverhalten unzufrieden und möchte damit eigentlich aufhören“, so der Heidelberger Studienleiter Dr. Michael Kreuter. „Bei einigen reicht dann z.B. ein Studienflyer oder ein Zeitungsbericht aus, um den Impuls in Gang zu setzen.“ Eine erste Zwischenauswertung zeigt, dass in allen drei Studienarmen Raucher erfolgreich aufgehört haben. Wissenschaftlich belastbare Ergebnisse können jedoch erst nach Studienende erwartet werden.

Der bisherige Trend bestätigt die Annahme der Studienverantwortlichen, dass die Entwöhnungsquote vom Ratschlag über den Kompaktkurs bis zum mehrwöchigen Entwöhnungskurs ansteigt. Für die Studie steht jedoch die Effizienz der einzelnen Maßnahme mit auf dem Prüfstand. So wäre es möglich, dass mit dem Kompaktkurs mehr Raucher erreicht und entwöhnt werden können als mit dem etablierten Kursangebot.

Studienteilnehmer werden zufällig zugeteilt

Im Rahmen des Erstgespräches werden die Studienteilnehmer auf eine der drei Studiengruppen per Zufallsverfahren zugeteilt. Drei Monate nach dem Ende der jeweiligen Intervention erfolgt ein kurzes Telefoninterview. Weitere Untersuchungen am Studienzentrum werden nach sechs und zum Studienende nach zwölf Monaten durchgeführt. Nach dem Ende der Studie erhalten Teilnehmer eine Aufwandsentschädigung. „Hervorgehoben werden muss, dass die Studie unter realen Bedingungen stattfindet“, so Dr. Michael Kreuter. Das bedeutet, dass Studienteilnehmer für Gruppenkurse bezahlen müssen. „Wir möchten damit eine Verzerrung der Ergebnisse durch künstliche Studienbedingungen vermeiden.“ Für mehrwöchige Kurse erhalten die Teilnehmer von den Krankenversicherungen einen Teil der Kursgebühren wieder zurück erstattet. Dies soll mit der Studie auch für den Kompaktkurs erreicht werden.
Bis zu fünf Prozent der Raucher, die ohne Unterstützung aufhören, schaffen es langfristig

Tabakrauch ist ein Gemisch aus über 4.800 chemischen Substanzen, von denen die meisten gesundheitsschädlich und über 90 krebserzeugend oder sehr wahrscheinlich krebserzeugend sind. Jeder zweite Raucher stirbt vorzeitig an tabakrauchbedingten Folgeerkrankungen wie z. B. Gefäß-, Herz-, Lungen- oder Krebserkrankungen. Drei bis fünf Prozent der Raucher, die ohne Unterstützung aufhören, schaffen es langfristig.
Die BisQuits-Studie möchte insgesamt 800 Teilnehmer einschließen und wäre damit eine der größten Entwöhnungsstudien in Deutschland. Weitere Informationen, auch zu den Studienzentren in Stuttgart, München, Chemnitz und Berlin, gibt es im Internet unter http://www.bisquits-studie.de oder können in der Studienzentrale Heidelberg abgefragt werden (Tel. 06221-396-2888, Fax –2889).

Ansprechpartner
PD Dr. Michael Kreuter
Abteilung Pneumologie und Beatmungsmedizin
Thoraxklinik Heidelberg
Tel.: 06221 / 396-2888
E-Mail: heidelberg@bisquits-studie.de

Bei Rückfragen von Journalisten:
Kirsten Gerlach M.A.
Pressestelle
Thoraxklinik-Heidelberg gGmbH, Amalienstr. 5, 69126 Heidelberg
Tel: 06221/396-2101, Fax: 06221/396-2102
Kirsten.Gerlach@thoraxklinik-Heidelberg.de

Thoraxklinik-Heidelberg gGmbH
Die Thoraxklinik Heidelberg ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung mit einer über hundertjährigen Geschichte und seit 2009 zertifiziertes Lungenkrebszentrum. Sie ist eine Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg und arbeitet eng mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum zusammen. Die Klinik ist einer der Partner des Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg (NCT). Als eine der größten Lungenfachkliniken in Deutschland werden mit 310 Planbetten sowie 3 OP-Sälen medizinische Leistungen und ca. 2.300 Operationen bei Thoraxerkrankungen durchgeführt. Ein besonderer Schwerpunkt (über 60% der ca. 18.000 Fälle pro Jahr) liegt in der Behandlung von bösartigen Lungenerkrankungen, der Pleura, des Mediastinums, der Brustwand und angrenzender Regionen.
http://www.thoraxklinik-heidelberg.de

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 11.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 Departments, Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.600 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.

Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Leiterin Unternehmenskommunikation / Pressestelle
des Universitätsklinikums Heidelberg und der
Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 56-4536
Fax: 06221 56-4544
E-Mail: annette.tuffs@med.uni-heidelberg.de

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