Neueste Daten des Robert Koch-Instituts belegen, dass in Deutschland ein deutlicher Anstieg der Häufigkeit der Fettleibigkeit (Body Mass Index (BMI) größer als 30 kg/m2) im Vergleich zum Jahre 1998 zu beobachten ist. Vor allem bei Männern (von 18,9% auf 23,3%), aber auch bei Frauen (von 22,5 % auf 23,9 %) ist der Anteil gestiegen. Auffallend dabei ist, dass auch die Häufigkeit der Volkskrankheit Diabetes Typ 2, die oft mit der Fettleibigkeit einhergeht, in diesem Zeitraum bei Erwachsenen von 5,2 auf 7,2 % zugenommen hat.
Mit geschätzten 2,1 % an Erwachsenen, bei denen ein unerkannter Diabetes vorliegt, beträgt die Häufigkeit des Diabetes in Deutschland somit 9,3 %, das entspricht 6 Millionen Erwachsenen. Parallel hat die regelmäßige körperliche Aktivität (mindestens einmal pro Woche sportlich aktiv) in diesem Zeitraum jedoch ebenfalls zugenommen (um 14,1 % bei Männern, um 16,0 % bei Frauen)*, ein Ergebnis, das in diesem Zusammenhang so eher nicht erwartet wurde.
Die Daten unterstützen die bisherigen Beobachtungen, dass Menschen unterschiedlich gut auf Interventionsprogramme zur Gewichtsreduktion und Diabetesprävention ansprechen. Im Rahmen der Förderung im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) e.V. sind Wissenschaftler unter der Leitung der Diabetesexperten am Uniklinikum Tübingen diesem Phänomen seit kurzem deutschlandweit auf der Spur.
Ziel der Forschung ist, die Menschen, die trotz vermehrter Anstrengung im Alltag ein erhöhtes Risiko für einen Typ 2 Diabetes haben, zu finden und mit einer intensivierten und von Fachpersonal begleiteten Lebensstilintervention zu betreuen, damit auch sie von einer Lebensstilmodifikation profitieren.
In den vergangenen Jahren haben mehrere Studien gezeigt, dass eine Prävention des Typ 2 Diabetes möglich ist. Die Lebensstilintervention zeigte dabei die besten Erfolge.
Es gibt aber sowohl Menschen, die gut auf eine Lebensstilintervention ansprechen, als auch Menschen, die nur wenig von einer Lebensstilintervention profitieren, obwohl sie Gewicht abnahmen. Erstere Gruppe wird als „Responder“, letztere als „Non-Responder“ bezeichnet.
Mittlerweile gibt es genetische und phänotypische (ausprägungstypische) Merkmale, die den Erfolg der Lebensstilintervention vorhersagen und somit eine individualisierte Prävention des Typ 2 Diabetes ermöglichen.
Wissenschaftler am Universitätsklinikum Tübingen unter der Leitung von Prof. Hans- Ulrich Häring, Prof. Andreas Fritsche und Prof. Norbert Stefan haben dazu mehr als 400 Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen Typ 2 Diabetes im Rahmen einer 24-monatigen Lebensstilintervention (Tübinger Lebensstil Interventionsprogramm – TULIP) detailliert untersucht. Dabei konnten sie wichtige Erkenntnisse zu Mechanismen des Nicht-Ansprechens im Rahmen einer Lebensstilintervention gewinnen **. Neben noch in der Erforschung befindlichen Blutparametern spielen hier die verminderte Insulinwirkung, die Insulinproduktionsschwäche, die gut- und bösartige Fettverteilung und die nicht-alkoholische Fettleber eine Rolle.Flankiert werden diese Interventionen von Auswertungen der Essensprotokolle und der genau dokumentierten körperlichen Aktivität durch Akzelerationsmessgeräte, welche die Teilnehmer ausgehändigt bekommen. Parallel werden in Subgruppen wissenschaftliche Erkenntnisse über die körperliche Fitness im Rahmen von Untersuchungen auf dem Fahrradergometer gewonnen. Auch die Fähigkeit, das Sättigungsgefühl zu kontrollieren wird mittels Untersuchungen der Gehirnaktivität geprüft.
Die Studie, deren positive Effekte allen 1000 teilnehmenden Menschen zugute kommt, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) e.V. gefördert. Das Zentrum in Tübingen leitet diese Studie und wird dabei unterstützt von 4 weiteren Standorten (Düsseldorf, Dresden, Berlin/Potsdam und München).
Dr. Ellen Katz | idw
Weitere Informationen:
http://www.uni-tuebingen.de
http://www.rki.de/DE/Content/Service/Presse/Pressemitteilungen/2012/08_2012.html
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