Deutsche Unternehmen zusehends optimistisch / Wettbewerb mit BRIC-Staaten verschärft sich

So gehen sowohl in der Industrie als auch bei den Dienstleistern wesentlich mehr Firmen als im Juli davon aus, dass sich ihre Geschäfte in den kommenden 12 Monaten positiv entwickeln werden.

Im weltweiten Vergleich schätzen Unternehmen in den USA und in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) ihre Geschäftsaussichten für das kommende Jahr am zuversichtlichsten ein. Das hat eine internationale KPMG-Umfrage unter 11.000 Unternehmen ergeben, darunter rund 500 aus Deutschland.

Dr. Marianne Schramm, Partnerin im Advisory Leadershipteam der KPMG Europe LLP: „Die Zahlen demonstrieren, dass sich die Stimmung erheblich verbessert hat. Bei aller Zuversicht schätzen die Unternehmen in Europa ihre Lage im weltweiten Vergleich jedoch immer noch deutlich skeptischer ein. Ihre Erwartungen an Umsätze, Auftragseingänge, Gewinne und Beschäftigung sind wesentlich zurückhaltender als die der Unternehmen in den USA und in den BRIC-Staaten. Bei letzteren kommen Wettbewerbsvorteile wie die gestiegene lokale Nachfrage und Kostenvorteile sowie eine hohe Investitionsbereitschaft der Regierungen zum Tragen. Als Folge sind diese Unternehmen bereits wieder voll auf Wachstumskurs, während in Europa die Erholung erst beginnt.“

Unternehmen sehen Preise unter Druck

In Deutschland stieg der Index-Saldo „Geschäftsaussichten“ für die kommenden 12 Monaten bei den Dienstleistern von – 3,3 im Juli auf + 23,6 im Oktober. Das ist der größte Anstieg seit der ersten Umfrage dieser Art vor 18 Monaten. Damit liegt der Wert aber immer noch leicht unter dem der verarbeitenden Industrie: hier stieg der Index von 24,2 auf 33,9. Allerdings rechnet immer noch eine Mehrheit der Dienstleistungsunternehmen hierzulande weiterhin mit sinkenden Erlösen. Grund sind offenbar massive Preisnachlässe zur Ankurbelung der Nachfrage. Einem Preisdruck sehen sich ebenfalls die verarbeitenden Unternehmen ausgesetzt. Diese wollen offenbar durch strikte Kostensenkung darauf reagieren und Stellen abbauen. Darauf deutet die negative Entwicklung des Indexwertes „Beschäftigung“ hin, der von – 11,5 auf – 14,3 sank.

„Optimismus kennzeichnet die Stimmung der Mehrzahl deutscher Unternehmen. Unterstützt wird dies auch durch die Bemühungen der neuen Bundesregierung, einen konsequenten Wachstumskurs zu steuern“, so Dr. Marianne Schramm. „Auch die zunehmende Nachfrage nach Exporten bekommt der Stimmung gut. Dennoch bleibt die Lage ambivalent. Die positiven Konjunkturimpulse sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich der globale Wettbewerb zunehmend verschärft. Entsprechend

hoch ist nach wie vor der Margendruck, und selbst in Schlüsselindustrien, etwa bei Autozulieferern, ist mit Insolvenzen zu rechnen. Entscheidend wird sein, ob es deutschen Unternehmen gelingt, sich durch Investitionen in Forschung und Entwicklung und damit durch Innovation Wettbewerbsvorteile zu sichern. Auch hier lässt die steigende Investitionsbereitschaft positive Signale erkennen.“

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Thomas Blees KPMG

Weitere Informationen:

http://www.kpmg.com

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