Demografischer Wandel als Schrittmacher für technologische Entwicklung

Technische Lösungen beispielsweise aus der Robotik sowie die weitere Vernetzung der Verkehrsträger können die Barrierefreiheit der Verkehrsmittel in Berlin fördern und dazu beitragen, dass die Stadt noch attraktiver für die wachsende Zahl der über 65jährigen wird.

Ebenfalls wichtig ist es, die vorhandenen Geodatenbank um seniorenrelevante Informationen zu ergänzen. Dies zeigt die Studie „Demografie und Mobilität. Wie Technik unterstützen kann“, die Nicolas Zimmer, Vorstandsvorsitzender der Technologiestiftung Berlin, gemeinsam mit Rico Gast, Stabsabteilungsleiter Geschäftsentwicklung bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), heute vorstellte.

Nicolas Zimmer: „Die Stadt sollte den demografischen Wandel als Chance verstehen und Berlin zum Living Lab für die älter werdende Gesellschaft machen. Neben der Verfügbarkeit von Daten ist die Entwicklung von Anwendungen wichtig, die von Menschen unterschiedlichen Alters intuitiv genutzt werden können. Die Digitalisierung macht Berlin auch für Seniorinnen und Senioren to the place to be.“

Dr. Sigrid Evelyn Nikutta: „Die barrierefreie Gestaltung von Mobilität für Menschen mit Behinderung und für Menschen, die in ihren Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt sind, hat für die BVG eine hohe Bedeutung.

Aus diesem Grund sind wir besonders stolz darauf, dass bereits insgesamt 109 U-Bahnhöfe barrierefrei zu erreichen sind und ein komfortabler und barrierefreier Einstieg in insgesamt rund 1600 Fahrzeugen möglich ist. Selbstverständlich ist die Barrierefreiheit auch weiterhin wichtiges Kriterium bei allen Neu- und Umbauten von Verkehrsanlagen und Neubeschaffungen von Fahrzeugen.“

Bis 2030 wird fast jeder Vierte in Berlin über 65 Jahre alt sein, die Zahl der über 80jährigen um rund 80 Prozent steigen. Dies hat Auswirkungen auf die Verkehrsströme. Ältere Menschen bewegen sich zu anderen Zeiten, auf anderen Strecken und mit anderen Verkehrsmitteln durch die Stadt als beispielsweise die Gruppe der Berufstätigen. Sie stellen andere Anforderungen an Sicherheit und Komfort von öffentlichen Verkehrsmitteln und fragen Assistenzsysteme wie Einparkhilfen für das Auto und Elektromotoren am Fahrrad nach.

In Zukunftsszenarien spielt die Technologiestiftung durch, welche Schlüsselfaktoren die weitere Entwicklung im Verkehrsbereich beeinflussen werden und leitet daraus Handlungsempfehlungen ab. Berlin ist mit einem dichten Verkehrsnetz ausgestattet und schon heute mit seinem Echtzeitverkehrsinformationssystem und seinem vielfältigen Dienstleistungsangebot zum Beispiel zum Carsharing im Verkehrsbereich besonders innovativ.

Es hat die Chance, für die wachsende Gruppe der über 65jährigen noch attraktiver zu werden, wenn es die vorhandenen Stärken gezielt weiter ausbaut. Der Markt für altersgerechte, mobilitätsunterstützende Produkte befindet sich gerade im Entstehen. Hier frühzeitig die Innovationsführerschaft zu übernehmen, kann zu einem bedeutenden regionalen Wirtschaftsfaktor werden.

Die Studie „Demografie und Mobilität in Berlin 2030. Wie Technik unterstützen kann“ wurde aus Mitteln des Landes Berlin und der Investitionsbank Berlin gefördert, kofinanziert von der Europäischen Union- Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung. Investition in Ihre Zukunft“.

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Frauke Nippel idw - Informationsdienst Wissenschaft

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