Chagas-Krankheit verursacht häufig Schlaganfälle

Eine tropische parasitäre Krankheit wird immer häufiger zu einer Ursache für einen Schlaganfall. Rund 18 Mio. Menschen weltweit leiden an der Chagas-Krankheit, die durch eine Infektion mit Trypanosoma cruzi verursacht wird.

Francisco Javier Carod-Artal vom Hospital Virgen de la Luz und Quim Gascon von der Hospital Clinic Barcelona haben jetzt nachgewiesen, dass diese Krankheit das Schlaganfall-Risiko durch Komplikationen beim Herzen und Blutgerinnsel erhöht.

Die Wissenschaftler warnen in Lancet Neurology, dass durch diese Krankheit eine ständig anwachsende aber nicht wahrgenommene Gefahr entstehe. Verantwortlich dafür sei vor allem auch das steigende Alter der Bevölkerung.

Die Chagas-Krankheit ist in Lateinamerika epidemisch. Durch die Emigration von Millionen Menschen nach Europa, Nordamerika, Japan und Australien in den letzten 20 Jahren, ist diese Krankheit auch in diesen Ländern zu einem ernsten Gesundheitsproblem geworden. Eine Studie geht laut BBC davon aus, dass mehr als 300.000 Immigranten aus Lateinamerika, die an der Chagas-Krankheit leiden, in Amerika leben könnten. Ein weiteres Problem ist laut den Wissenschaftler, dass viele der Infizierten gar nicht wissen, dass sie betroffen sind.

Hälfte der Chagas-Patienten ohne Diagnose

Francisco Javier Carod-Artal erklärte, dass laut einer Studie fast die Hälfte der Chagas-Patienten, die nach einem Schlaganfall behandelt wurden, über keine entsprechende Diagnose verfügten. Beide Wissenschaftler fordern, dass Schlaganfall-Patienten in den betroffenen Ländern untersucht werden sollten. Ärzte und die Öffentlichkeit müssten darüber informiert werden, dass diese Krankheit das Schlaganfall-Risiko erhöht. Klinische Studien seien erforderlich, um zu überprüfen, ob die Blutgerinnung hemmende Medikamente Schlaganfälle verhindern könnten.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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