CAMA-Studie über Zahlungsbereitschaft bei E-Autos „Grau fährt auf Grün ab“

Eine Studie des Centers für Automobil-Management (CAMA) der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat jetzt ergeben, dass vor allem die Altersgruppe 50+ in die umweltfreundliche Fortbewegung investiert. Sie könnte damit künftig Motor der noch stockenden Elektromobilität werden.

Unter Leitung von Prof. Dr. Heike Proff, Direktorin des CAMA, wurden 700 zufällig ausgewählte Autofahrer befragt. Das Ergebnis: „Das Elektroauto gewinnt zwar deutlich in allen Altersgruppen an Bedeutung, aber nur die Älteren sind gegenwärtig bereit, die bisher hohen Anschaffungskosten zu zahlen“, erklärt die Expertin für internationales Automobilmanagement.

33.000 Euro würden sie durchschnittlich für ein E-Auto hinlegen. Je jünger die Befragten, desto billiger soll es sein. So sind die Unter-30-Jährigen bereit, zwischen 15.000 und 25.000 Euro in die Hand zu nehmen.

Wie die UDE-Forscher herausgefunden haben, liebäugelt die ältere Generation sogar mit der Anschaffung eines Elektrofahrzeugs innerhalb der nächsten drei Jahre. „Sie könnten damit gerade in der anlaufenden und teils schwierigen Markteinführungsphase von Elektrofahrzeugen zu einem wichtigen Motor der Elektromobilität werden“, so Thomas Martin Fojcik, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Betreuer der Studie.

Warum gerade die Über-50-Jährigen zum E-Auto greifen würden? Die Studie, die vom Bundesverkehrsministerium gefördert wurde, zeigt: Sie stecken in der richtigen Lebenssituation. Ein Eigenheim vereinfacht beispielsweise das Batterieaufladen. Außerdem bringt die ältere Generation das nötige Kleingeld mit und ist besonders umweltbewusst. „Grau fährt einfach auf Grün ab“, fasst Prof. Heike Proff treffend zusammen.

Die Ergebnisse machen aber auch deutlich, dass Automobilhersteller und Händler den besonderen Ansprüchen dieser Kunden gerecht werden müssen.

75 Prozent dieser Altersgruppe wünschen sich nämlich eine bessere Beratung beim Kauf eines Elektrofahrzeugs als beim Kauf eines Autos mit Verbrennungsmotor. Sie legen weniger Wert auf elektronische Assistenzsysteme, achten dafür aber auf einen übersichtlichen Innenraum und eine einfache Bedienung. Stellt sich der Markt darauf ein, könnte die Elektromobilität schneller ausgebaut werden.

Weitere Informationen:
www.cama-automotive.de
Thomas Martin Fojcik, Tel. 0203/379-1115, thomas.fojcik@uni-due.de
Redaktion: Carmen Tomlik, Tel. 0203/379-1489

Media Contact

Carmen Tomlik Uni Duisburg-Essen

Weitere Informationen:

http://www.uni-due.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer