Fettleibigkeit erhöht das Risiko von Zahnfleischerkrankungen

Das Ansteigen der Fettleibigkeit könnte mit einem Ansteigen von ernsten Erkrankungen des Zahnfleisches einher gehen. 40 Prozent aller Erwachsenen weltweit leiden unter Parodontalerkrankungen. Wissenschaftler der Boston University haben Tests mit Mäusen durchgeführt, die darauf hinweisen, dass Fettleibigkeit anfällig für die verursachenden Bakterien macht. Die in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichte Studie zeigt, dass fette Mäuse über ein abgestumpftes Immunsystem verfügen. Das könnte bedeuten, dass auch viele stark übergewichtige Menschen einem höheren Risiko ausgesetzt sind, an bakteriellen Infektionen zu erkranken.

Immer mehr Zusammenhänge zwischen Erkrankungen des Zahnfleisches und anderen ernsthaften Erkrankungen werden seit kurzem bekannt. Laut BBC gab es sogar Hinweise auf eine Verbindung zwischen Zahnfleischproblemen und dem Risiko einer Herzerkrankung. Die Veränderungen des Immunsystems, die dafür verantwortlich sind, bleiben bis auf weiteres kaum bekannt. Die Wissenschaftler untersuchten auch die Werte wichtiger Chemikalien des Immunsystems, die von normalen, schlanken Mäusen produziert wurden und die ihrer stark übergewichtigen Artgenossen. Dabei konzentrierte sich das Team vor allem auf P. gingivalis, jenes Bakterium, das Zahnfleischerkrankungen hervorruft. Beiden Arten von Mäusen wurde bakteriengetränktes Material um das Zahnfleisch gewickelt.

Die Tests ergaben, dass die fettleibigen Tiere über höhere Werte von P. gingivalis in diesem Bereich verfügten und mehr Knochen um ihre Zähne verloren. Zusätzlich dazu hatten diese Mäuse geringere Werte bei bestimmten Chemikalien des Immunsystems, die normalerweise zur Bekämpfung einer Infektion freigesetzt werden. Diese Ergebnisse weisen laut den Wissenschaftlern darauf hin, dass Fettleibigkeit die Fähigkeit des Immunsystems entsprechend auf Infektionen mit P. gingivalis zu reagieren beeinträchtigt. Die Abstumpfung des Immunsystems mache es auch denkbar, dass es anfälliger auf die Angriffe anderer Bakterien sein könnte.

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Michaela Monschein pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.bu.edu http://www.pnas.org

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