Bar finanzierte Transaktionen sind erfolgreicher

Bar finanzierte Unternehmenstransaktionen sind im Durchschnitt erfolgreicher als solche, die gemischt oder mit Aktien finanziert werden. Diesen Schluss legt eine gemeinsame Studie von KPMG und Steven Kaplan von der Graduate School of Business der University of Chicago nahe, für die 510 M&A-Deals der Jahre 2000 bis 2004 analysiert wurden.

Den höchsten Anstieg des Shareholder Value verzeichneten bar finanzierte Transaktionen von Unternehmen mit einem unterdurchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Als erfolgreich bewertet wurde eine Transaktion, wenn der Aktienkurs der beteiligten Unternehmen nach einem beziehungsweise zwei Jahren stärker gestiegen war als der vergleichbarer Unternehmen.

Bei mit Barmitteln finanzierten Fusionen und Übernahmen war der Aktienkurs der beteiligten Unternehmen innerhalb des ersten Jahres durchschnittlich um 15,1 Prozent gestiegen, nach zwei Jahren um 27,5 Prozent. Ausschließlich mit Aktien bezahlte Transaktionen waren weit weniger erfolgreich: Hier lag die Kursveränderung nach einem Jahr bei Minus 2,1 Prozent und nach zwei Jahren bei 3,6 Prozent. Gemischtfinanzierte Fusionen und Übernahmen steigerten den Unternehmenswert durchschnittlich um 3,9 Prozent (1 Jahr) beziehungsweise 9,8 Prozent (2 Jahre).

Leif Zierz, Partner im Bereich Corporate Finance und Leiter von M&A bei KPMG: „Unternehmen, die ihre Transaktionen mit eigenen Aktien finanzieren, sehen diese häufig – im Vergleich zu Barmitteln – als ein günstigeres Finanzierungs- instrument an. Dies ist insbesondere dann zutreffend, wenn im Verhältnis zu den Vergleichsunternehmen der Aktienkurs und somit auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis relativ hoch sind.“

Die Untersuchung zeigt darüber hinaus, dass Unternehmen mit einem KGV im untersten Quartil nach einem Jahr eine durchschnittliche Steigerung des Unternehmenswertes um 21,6 Prozent, nach zwei Jahren um 42,2 Prozent erzielten. Diese Wachstumsraten liegen deutlich über den Ergebnissen von Transaktionen, an denen Unternehmen mit einem höheren KGV beteiligt waren.

Leif Zierz: „Eines der zentralen Ergebnisse der Studie ist der signifikante Einfluss des KGV auf den Erfolg einer Transaktion. Die Ergebnisse sind ein Indiz dafür, dass Unternehmen mit einem geringen KGV weniger riskante Deals durchführen als möglicherweise überbewertete Unternehmen mit einem hohen KGV.“

Media Contact

Thomas Blees KPMG

Weitere Informationen:

http://www.kpmg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Der Klang der idealen Beschichtung

Fraunhofer IWS transferiert mit »LAwave« lasergestützte Schallanalyse von Oberflächen in industrielle Praxis. Schallwellen können auf Oberflächen Eigenschaften verraten. Parameter wie Beschichtungsqualität oder Oberflächengüte von Bauteilen lassen sich mit Laser und…

Individuelle Silizium-Chips

… aus Sachsen zur Materialcharakterisierung für gedruckte Elektronik. Substrate für organische Feldeffekttransistoren (OFET) zur Entwicklung von High-Tech-Materialien. Wie leistungsfähig sind neue Materialien? Führt eine Änderung der Eigenschaften zu einer besseren…

Zusätzliche Belastung bei Knochenmarkkrebs

Wie sich Übergewicht und Bewegung auf die Knochengesundheit beim Multiplen Myelom auswirken. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein Forschungsprojekt der Universitätsmedizin Würzburg zur Auswirkung von Fettleibigkeit und mechanischer Belastung auf…

Partner & Förderer